Begleitet und transportiert wird ein Stück des Rippenknochens der Heiligen Bernadette, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach eigener Aussage die Mutter Gottes erschien, von Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdienstes. Vom 6. September bis 23. November ist die Reliquie in einem guten Dutzend Bistümern zu sehen.
"Wir möchten für die Pilger und Kranken in Deutschland, die zur Linderung ihrer Beschwerden und ihres Leids auf die Fürsprache der Heiligen Bernadette bei Gott setzen, den Weg verkürzen. Wer wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nicht nach Lourdes fahren kann, kann hier zum gemeinsamen Gebet kommen," beschreibt Adelheid Freifrau von Gemmingen, Bundes-Koordinatorin der Malteser, den Grund für das Engagement der Hilfsorganisation.
Reliquie von zwei Personen beaufsichtigt
Dabei gilt es für die Malteser, den wertvollen und 40 Kilogramm schweren Heiligenschrein, eine Statue der Heiligen sowie einen dreiteiligen Faltaltar (Triptychon) sicher und in einem – wie es in den Begleitbeschreibungen aus Frankreich heißt – "würdigen" Fahrzeug zu transportieren. Stets ist die Reliquie von zwei Personen beaufsichtigt.
Damit möglichst viele Menschen kurze Wege haben, legen die Malteser auch mal Zwischenstationen auf der Tour durch die Diözese ein: Mit Halt für ein paar Stunden in einer Wallfahrtskirche, einem Seniorenheim oder an einer Schule. Übergeben an die nächste Pfarrgemeinde wird die Reliquie mitsamt Statue und Triptychon in einem gesicherten Transportkasten, der im Fahrzeug zu befestigen ist.
Regelmäßige Wallfahrten nach Lourdes
Die katholischen Malteser bieten regelmäßig begleitete Wallfahrten für kranke Pilger nach Lourdes an. Sie ergänzen andere deutschsprachige Ehrenamtliche, die in Lourdes die Wallfahrer empfangen und dem Verein der „Deutschen Hospitalité Notre Dame de Lourdes“ angehören. Der Verein organisiert zusammen mit der Wallfahrtstätte in Lourdes den Reliquienbesuch in Deutschland.
In folgenden Diözesen wird die Reliquie Station machen (chronologisch): Münster, Osnabrück, Paderborn, Köln, Berlin, Hildesheim, Eichstätt, Regensburg, Bamberg, Speyer, Limburg und Trier.
Stationen im Erzbistum Köln
Vom 29. September bis 2. Oktober führt der Reliquienweg in das Erzbistum Köln (alle Informationen hier). Nach ersten Stationen in Gummersbach und Engelskirchen kommt der Schrein pünktlich zur Domwallfahrt am 29. und 30. September in den Kölner Dom. Dort nimmt Generalvikar Msgr. Dr. Markus Hofmann die Reliquien gegen 16.30 Uhr in Empfang. Der Schrein wird in die Pilgermesse besonders für die fremdsprachigen Gemeinden im Erzbistum Köln eingebettet. Ab 17.30 Uhr wird ein internationaler Rosenkranz gebetet, bevor um 18.30 Uhr eine Hl. Messe gefeiert wird.
Ab 30. September reisen die Reliquien in die Kölner Minoritenkirche, nach Bergisch-Gladbach, Köln-Raderthal, Wesseling, Düsseldorf und Zülpich. Am 1. Oktober verabschieden die Benediktinerinnen in Raderthal den Reliquienschrein mit einer feierlichen Schiffsprozession.