Reliquien kehren im Schrein zurück in die Krypta des Domes

Das war Libori 2024

Es war die die "Libori-Triduum-Premiere" des neuen Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz: Mit einer Festandacht und der Reliquien-Prozession ist es vollbracht. Erzbischof und Weihbischof Matthias König spendeten den Abschlusssegen.

Festandacht und Beisetzung der Reliquien des heiligen Liborius / © Nicolas Ottersbach (DR)
Festandacht und Beisetzung der Reliquien des heiligen Liborius / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Die "Libori-Triduum-Premiere" des neuen Paderborner Erzbischofs Dr. Udo Markus Bentz endete am späten Dienstagnachmittag feierlich mit der traditionsreichen Libori-Festandacht, dem sakramentalen Segen für die Gläubigen sowie der festlichen Prozession.

Die Gebeine des heiligen Liborius wurden dabei im vergoldeten Reliquienschrein zu den Klängen des Libori-Tuschs durch die Kathedralkirche, über den Pottmarkt auf dem Paderborner Domplatz zurück in die Domkrypta getragen. Die Reliquien des Patrons von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn wurden wieder im Altar der Domkrypta –an ihrem angestammten Ort – beigesetzt. Damit fanden die ersten drei Tage des Libori-Festes, das Libori-Triduum 2024, ihren Abschluss. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Mattias König segneten bei der Prozession mit dem Reliquienschrein zahlreiche Kinder und Erwachsene.

Mehrere tausend Gläubige im und rund um den Paderborner Dom erlebten den Abschluss des Triduums mit – in Präsenz oder via Live-Übertragung auf DOMRADIO.DE.

Sakramentsandacht

Die Sakramentsandacht war von einer spirituellen Atmosphäre geprägt: Mit Gesängen und Gebeten verehrten die Gläubigen in der Andacht den in einer Monstranz auf dem Altar des Domes ausgestellten Leib Christi. Jesus wird in einem Lesungstext aus dem Johannesevangelium als "Brot des Lebens" dargestellt, gemeinsam beteten die in der Kathedralkirche des Erzbistums versammelten Gläubigen die "Litanei von der Anbetung Jesu Christi". 

Domchor und Gemeinde sangen im Wechsel das Lied "Gottheit tief verborgen". Nach einem Gebet zum Gedenken an den heiligen Liborius, dem "Vater unser" sowie dem stimmgewaltigen Te Deum ("Großer Gott, wir loben dich") spendete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Menschen den sakramentalen Segen. Die Sakramentsandacht endete mit einer "Marianischen Antiphon", einem Loblied auf die Muttergottes.


Prozession und Segen

Nach der Andacht bildeten die bischöflichen Gäste aus der Weltkirche, das Metropolitankapitel, Priester, Diakone, Vertreter der Ordens-Christen und Laien eine festliche Prozession. Mit dem von den Schreinträgern geschulterten vergoldeten Reliquienschrein zog die Prozession über den Domplatz durch die Gassen des "Libori-Pottmarkts" zurück in die Krypta des Domes. 

Auf dem Weg der Prozession segneten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König viele Kinder und Erwachsene, ebenso Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Paderborner Erzbischof und Weihbischof König wechselten immer wieder Worte mit Menschen, die den Weg der Prozession säumten.

Libori-Tusch und Beisetzung

Zu Beginn und am Schluss der Prozession mit dem Reliquienschrein erschallte, wie bereits bei der Reliquien-Erhebung am vergangenen Samstag, der Libori-Tusch, gespielt von Musikern des Bahnsozialwerk Blasorchesters unter der Leitung von Andreas Steins. Im Anschluss an die Prozession wurden die Reliquien des Bistumspatrons im Altar der Krypta des Hohen Doms beigesetzt.

Nachdem Generalvikar Thomas Dornseifer den Ebenholzschrein mit den Liborius-Reliquien aus dem vergoldeten Schrein herausgenommen und auf den Altar der Krypta gestellt hatte, betete er: "Guter Gott, seit 1.225 Jahren begleitest Du die Kirche von Paderborn. Papst Leo III. und Karl der Große legten den Grundstein für unser Bistum. Unzählige Frauen und Männer haben seitdem den christlichen Glauben durch ihr Leben verkündet. Für ihr Wirken und ihr Zeugnis sind wir von Herzen dankbar. Ebenso danken wir Dir für den heiligen Liborius, der uns in all den Jahrhunderten als unser Patron und Fürsprecher begleitet hat und den wir in diesen Tagen besonders ehren. Als Bischof von Le Mans sorgte er sich um die ihm anvertrauten Menschen. Er stand ihnen bei in Wort und Tat. Heute steht die Kirche vor anderen Herausforderungen als zu Lebzeiten des heiligen Liborius. Deshalb bitten wir Dich um Deinen Beistand und die nötige Kreativität, die Botschaft des Evangeliums glaubwürdig und lebensnah zu verkünden, damit die Menschen immer wieder neu seine Kraft spüren und die Schönheit des Glaubens für ihr Leben entdecken. Segne unser Erzbistum und alle Menschen, die hier leben."

Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von den Sängerinnen und Sängern des Domchores, der Domkantorei und der Mädchenkantorei unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Thomas Berning sowie von Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel des Hohen Doms.


Libori

Der Abschluss des Triduums mit der Rückführung des Reliquienschreins des Bistumspatrons markiert die „Halbzeit“ des Libori-Festes. Unter dem diesjährigen Libori-Leitwort "1225 Jahre – So alt. So neu. So schön!" werden noch bis Sonntag täglich Pontifikalämter im Hohen Dom gefeiert. Im Hochchor des Doms steht dann eine silberne Büste des heiligen Liborius, die ebenfalls Reliquien des Paderborner Dom-, Bistums- und Stadtpatrons enthält.

Quelle:
EPB
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