Der Autor zahlreicher Kommentare zum Neuen Testament lehrte an den Universitäten Münster (1962-1975) und München (1975-1997). Gnilka war Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission (bis 1989) und der Internationalen Bibelkommission (bis 1997). Von Johannes Paul II. wurde er 1992 zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt. Erst vor Kurzem in der Debatte um den Satz "führe uns nicht in Versuchung" aus dem Vaterunser wurde Gnilkas verträglichere Übersetzung "Lass uns nicht in Versuchung geraten" oft diskutiert.
Gnilka stammte aus Leobschütz in Schlesien. Er studierte Philosophie, Theologie und orientalische Sprachen in Eichstätt, Würzburg und am Bibelinstitut in Rom. 1953 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht. Wissenschaftlich widmete er sich vor allem der Paulus- und Jesus-Forschung. Seine Bibelkommentare und sein Buch "Jesus von Nazareth" wurden in viele Sprachen übersetzt. Zu seinen bedeutenden Werken gehört auch ein Kommentar zum Matthäus-Evangelium.