Renovabis bewilligt Millionen für Jugend- und Sozialzentren

Fördermittel für 564 neue Projekte in Osteuropa

564 Projektpartner im Osten Europas können sich freuen: Ihre Vorhaben werden insgesamt mit knapp 15,7 Millionen Euro unterstützt. Das hat der Trägerkreis des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis unter Vorsitz des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner entschieden. Es handelt sich allesamt um „Hilfe-zur-Selbsthilfe“-Projekte, die von den in Mittel-, Ost- und Südosteuropa beheimateten Partnern vorgeschlagen und in eigener Regie verwirklicht werden.

 (DR)

Der Renovabis-Trägerkreis, der zwei Mal im Jahr neue Projekte bewilligt, hat in diesem Herbst der Förderung einiger Zentren für die Pastoral- und Sozialarbeit mit Jugendlichen zugestimmt. Solche Projekte betonen den integralen Ansatz des Hilfswerks in der Projektförderung auf ideale Weise: Häufig kann in ein und demselben Vorhaben eine gesellschaftliche, möglicherweise auch entwicklungspolitische, eine kirchlich-seelsorgerische Perspektive und ebenso ein Bildungsakzent von den Partnern neu gestaltet oder verbessert werden.



Konkret gilt dies etwa für ein Berufsbildungszentrum im nordalbanischen Lezhë, wo die regionale Entwicklung durch Vermittlung zeitgemäßen landwirtschaftlichen, produktionstechnischen und ökologischen Wissens und dessen praktischer Umsetzung verbessert werden soll. Dafür werden 150.000 Euro bereitgestellt; weitere 126.000 Euro sieht Renovabis bei einer diözesanen Initiative des Bischofs von Sapë, Lucian Avgustini, gut angelegt. Er ist bestrebt, der bitterarmen bäuerlichen Bevölkerung in der Bergregion von Zadrima eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Dabei kooperiert er mit einer fachlich qualifizierten albanischen Nichtregierungsorganisation.



Über eine halbe Milliarde Euro seit Gründung

Wenn im bosnischen Banja Luka das Dachgeschoss eines Altenheims, das mit einem Internat für Schulkinder im selben Haus betrieben wird, für weitere Heimplätze ausgebaut wird, so sind nicht bloß die 80.000 Euro Bewilligungssumme bemerkenswert, sondern auch die erstmalige gemeinsame Förderung und Zusammenarbeit mit dem Katholischen Siedlungsdienst e.V. (KSD) und dessen Gliederungen für Europa und Deutschland. Mit 850.000 Euro kann nun in Sarajewo das Begegnungs- und Bildungszentrum "Johannes Paul II." für Kinder und Jugendliche als Mittelpunkt eines gesamten Stadtteils der bosnischen Hauptstadt entstehen. Dort sollen Freizeit- und Bildungsangebote einer bislang erfolgreichen Jugendarbeit des Erzbistums, das seit 16 Jahren auch die angesehenen "Schulen für Europa" betreibt, optimal erreichbar angeboten werden. Für ein Studentenwohnheim sind in Sarajewo weitere 260.000 Euro zur Verfügung gestellt worden.



Das Sozialzentrum "Heiliger Wasilij" in Sankt Petersburg kümmert sich mit Erzpriester Aleksandr um die Betreuung und Wiedereingliederung straffällig gewordener Jugendlicher im Jugendgefängnis Kolpino. 120 Minderjährige und ein Teil von deren Familien bedürfen  - auch seelsorgerischer -  Betreuung. Dem Geistlichen, weiteren Pädagogen und Therapeuten ist dies seit Jahren in einem erfolgreichen Programm wichtig; Renovabis fördert diese Arbeit mit 108.000 Euro.



Seit der Gründung im Jahr 1993 hat sich das Hilfswerk an der Verwirklichung von rund 16.000 Projekten beteiligt. Dafür wurden inzwischen mehr als 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.