Renovabis-Leiter Thomas Schwartz appellierte am Montag in Freising an die Verantwortlichen in Brüssel und Berlin. Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Aserbaidschan und Armenien sowie im Grenzgebiet zwischen Kirgistan und Tadschikistan sehe er mit Sorge. Im Schatten des russischen Kriegs gegen die Ukraine dürften die anderen Bedrohungen des Friedens in der Nachbarschaft nicht vergessen werden.
Keine Chance für Krieg und Gewalt
Nach den Worten von Schwartz ist es unbedingt nötig, die Instabilität durch Vertrauen bildendes diplomatisches Einwirken zu überwinden. Als einen ersten Schritt begrüßte er die Bemühungen des EU-Sondergesandten Toivo Klaar im Südkaukasus. In den seit vielen Jahren schwelenden Konflikten dürfe "das Feld nicht kriegstreibenden Mächten überlassen werden". Krieg und Gewalt seien immer Ursache vielfacher Not und unbeschreiblichen Leidens. Sie dürften im 21. Jahrhundert keine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln mehr sein.
Verhandlungen und Gewaltverzicht müssten die Logik der Aggression und die Spirale des Todes ersetzen, mahnte der Renovabis-Chef. Das gelte dann, "wenn wir, wie es die Politiker und die Mächtigen der Völker allesamt verkünden, in einer menschlichen und gerechten Welt leben wollen". Es gebe nichts Ungerechteres als den Krieg. - Schwartz reist in der kommenden Woche mit Mitarbeitern in die Kaukasus-Region zu Gesprächen über die Situation von Kirchen und Gesellschaften und über Projekte von Partnern.