Nun müsse die EU den Menschen in diesem Land deutlich machen, "dass sie eine echte Perspektive in der EU haben", sagte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz in Freising.
Wie viele andere Länder in Südosteuropa leide Bosnien-Herzegowina unter hoher Abwanderung und Jugendarbeitslosigkeit.
Die EU müsse weitere politische und wirtschaftliche Integrationsschritte massiv unterstützen, die Repräsentanten der Volksgruppen sollten ihre gegenseitigen Blockaden aufgeben. "Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren den Staaten des Westbalkans zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt", so Schwartz.
Erst durch den russischen Angriff auf die Ukraine sei Dynamik in den Erweiterungsprozess gekommen. Dabei sei eine Einflussnahme von Staaten wie Russland, China und der Türkei in diesem Land bekannt.
Sehnen nach Zugehörigkeit
Der Renovabis-Chef fügte hinzu, er wisse aus Begegnungen mit Menschen in den Westbalkanländern, wie sehr sie sich nach einer Zugehörigkeit zur "europäischen Völker- und Friedensfamilie" sehnten. Diese Hoffnung solle die EU nicht enttäuschen. Sonst drohten neue Konflikte, auch in Nordmazedonien, Serbien und Kosovo.
Renovabis förderte in Bosnien und Herzegowina eigenen Angaben zufolge seit 1993 insgesamt 553 Projekte mit mehr als 50 Millionen Euro. Fast ein Viertel floss an "Schulen für Europa", die an sechs Orten von mehr als 5.000 Schülerinnen und Schülern aller Volksgruppen und Glaubensgemeinschaften besucht werden.