Am Sonntag teilte die Stadt mit, die letzten Glutnester seien gelöscht worden. Damit hätten die Einsatzkräfte "ein kleines Wunder vollbracht", sagte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU).
Rettung "praktisch in letzter Minute"
Einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" zufolge wurde die Madonna "in einer dramatischen Aktion aus den Flammen" geholt. Demnach hat man sie "im Qualm an lange Seile gehängt und mit Hilfe eines großen Krans ganz oben aus ihrer Nische in der Fassade geborgen".
Die Rettung sei "praktisch in letzter Minute" gelungen. Die Zeitung zitierte zudem den Ordnungsreferenten Frank Pintsch (CSU): "Die Madonna ist schwarz vom Rauch, aber intakt." Sie sei fürs Erste ins städtische Maximilianmuseum gebracht worden.
Laut der "Alt-Augsburg-Gesellschaft" handelt es sich bei der Madonna um eine Holzskulptur der Maria Immaculata auf der Mondsichel aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde demnach im Zeichen des Barock von einem unbekannten Bildhauer geschaffen.
Haus völlig zerstört
"Die Skulptur ist als Immaculata ohne Kind dargestellt, ihr rechter Fuß tritt auf die Schlange, über ihrem Gewand in roter Lüsterfassung trägt sie einen goldenen Schultermantel. Über das lange Haar ist ein Schleier mit Rosenblüten gebunden, beide Hände sind vor der Brust gefaltet." Die Figur am Haus sei eine - gleichwohl wertvolle - Gussstein-Kopie, das Original befinde sich im Besitz der Diözese Augsburg.
Das Feuer in der Karolinenstraße gleich neben dem Rathaus war am Freitagnachmittag in einem teils noch aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wohn- und Geschäftshauses ausgebrochen. Drei Bewohner wurden durch die Rauchentwicklung verletzt, sechs Feuerwehrleute infolge der großen Hitzebelastung während des Löschens ärztlich versorgt. Die Ursache des Brandes ist bisher ungeklärt, die Polizei ermittelt. Das völlig zerstörte Haus, das unter Denkmalschutz steht, wird nun abgerissen.
