Rettungsflüge aus Kabul steuern auf Ende zu

Terrorgefahr steigt

Am Flughafen in Kabul / © Sra Taylor Crul/U.S. Air (dpa)
Am Flughafen in Kabul / © Sra Taylor Crul/U.S. Air ( dpa )

Unter Warnungen vor Terroranschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul steuern die militärischen Rettungsflüge von dort auf ein Ende zu. Die Bundeswehr flog am 26. August mit einem ihrer letzten Evakuierungsflüge 150 weitere Menschen aus. Belgien, Dänemark, Polen und Kanada stellten ihre Evakuierungen bereits ein, die Niederlande planten das noch für den 26. August, Frankreich für den 27. August. Der Andrang am Flughafen stieg noch einmal, wie ein Augenzeuge berichtete. Die Menschen stünden an einem Tor "so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer", es gehe keinen Meter voran.

Die Terrordrohungen vor Ort hätten sich "massiv verschärft", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Evakuierungen seien in der "hektischsten, gefährlichsten, sensibelsten Phase". Großbritanniens Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey, sprach von der Drohung eines "ernsthaften, unmittelbaren, tödlichen Angriffs" binnen Stunden. Außerhalb des Flughafen kam es zu einer Explosion, wie Pentagonsprecher John Kirby am 26. August auf Twitter schrieb. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Nach Angaben des russischen Botschafters vor Ort kamen im Chaos am Flughafen in den vergangenen Tagen bereits circa 50 Menschen ums Leben. "Die Amerikaner können dort tatsächlich nichts sicherstellen", sagte Dmitri Schirnow im russischen Staatsfernsehen.

Quelle:
dpa