Rettungsstellen der Johannesstift-Diakonie wieder im Einsatz

Server weiterhin gesperrt

Zwei Tage nach dem massiven Cyberangriff auf die Johannesstift-Diakonie hat das evangelische Sozialunternehmen erste Erfolge bei der Behebung der Folgen gemeldet. Alle Standorte seien wieder im Einsatz, teilte das Unternehmen mit.

Logo der Diakonie (shutterstock)

Nachdem die Krankenhäuser in Berlin und Wittenberg am Montag ihre Rettungsstellen vorsorglich vorübergehend bei der Feuerwehr abgemeldet hätten, seien diese nun an allen Standorten wieder im Einsatz. Es sei auch gelungen, erste Server wiederherzustellen und darauf begrenzten Zugriff zu ermöglichen.

Das Berliner Landeskriminalamt ermittelt in dem Fall wegen des Verdachts der Erpressung und der Computersabotage. Der Angriff sei durch eine bekannte, seit Jahren operierende internationale Hackergruppe verübt worden, hieß es bei der Johannesstift-Diakonie am Dienstag. 

Aufgrund laufender Ermittlungen könnten keine weiteren Angaben dazu gemacht werden. Die zentralen Server des Sozialunternehmens seien durch den Angriff weiterhin für den Zugriff gesperrt.

Verschlüsselt nach Crypto-Überfall

Nach Angaben der Johannesstift-Diakonie wurde der Cyberangriff am Sonntagmorgen verübt. Die Server seien durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden, hieß es. Dadurch sei es zu Beeinträchtigungen an 80 Standorten gekommen. 

Symbolbild Cyberkriminalität, Hacking / © serdjophoto (shutterstock)
Symbolbild Cyberkriminalität, Hacking / © serdjophoto ( shutterstock )

Betroffen seien auch elf Kliniken. Es seien sofort Maßnahmen zur Datensicherung ergriffen und Notfallsysteme gestartet worden. In den Krankenhäusern laufe der Betrieb stabil. An einigen Standorten würden planbare Eingriffe teilweise verschoben.

Größtes konfessionelles Gesundheits- und Sozialunternehmen

Die Johannesstift-Diakonie ist nach eigenen Angaben mit rund 11.000 Beschäftigten das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. 

Dazu gehören Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen, darunter in Berlin die Evangelische Lungenklinik in Buch, das Martin-Luther-Krankenhaus in Schmargendorf und das Evangelische Waldkrankenhaus in Spandau sowie in Wittenberg das evangelische Krankenhaus Paul-Gerhardt-Stift.

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
epd