Rheinische Kirche ehrt "Reformatorinnen" seit 1517

Kirchenfrauen im Rampenlicht

Frauen, die die Welt verändert haben: Die Evangelische Kirche im Rheinland widmet Reformatorinnen und kirchlichen Reformerinnen der letzten fünf Jahrhunderte eine eigene Ausstellung. Die Ausstellung in Bad Neuenahr wurde am Dienstag eröffnet.

Skulptur der Argula von Grevenbroich / © Thomas Frey (dpa)
Skulptur der Argula von Grevenbroich / © Thomas Frey ( dpa )

"Frauen, die die Kirche reformieren - ja, die gab es und die gibt es", sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski bei der Eröffnung der Schau. Die Ausstellung zeige den Mut, die Kreativität und das Innovationspotenzial dieser Reformatorinnen in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Schau "Reformatorinnen. Seit 1517" zeigt 13 Frauen vom 16. bis ins 21. Jahrhundert, die für die Entwicklung der evangelischen Kirche eine wichtige Rolle gespielt haben. Dazu gehören nach den Worten von Irene Diller von der Gender- und Gleichstellungsstelle der rheinischen Kirche Schriftstellerinnen, Herrscherinnen und Ehefrauen von Reformatoren. Darunter sind Argula von Gumbach (1492-1554), Elisabeth von Calenberg-Göttingen (1510-1558) und Katharina von Bora (1499-1552), die Ehefrau von Martin Luther (1483-1546).

"Später kamen andere Rollen hinzu, die Frauen wahrnehmen konnten und in denen sie die Kirche weiterhin reformierten", betonte Diller. Deswegen kämen auch Frauen späterer Jahrhunderte wie Friederike Fliedner (1800-1842) als Mitbegründerin der Kaiserswerther Schwesternschaft und die Theologin Dorothee Sölle (1929-2003) in der Ausstellung vor.

Die Ausstellung wandert von Ort zu Ort

Neun der gezeigten Reformerinnen der Kirche stehen als lebensgroße Holzfiguren in Bad Neuenahr, wo bis Freitag die diesjährige Landessynode der rheinischen Kirche tagt. Sie begegnen Besuchern im Tagungszentrum Dorint Parkhotel und im angrenzenden Dahliengarten. Über QR-Codes auf den Figuren, Roll-Ups und die Internetseite www.reformatorinnen.de können Interessierte mehr über sie erfahren.

Online sind insgesamt 18 Reformatorinnen zu entdecken. Die Ausstellung soll in diesem Jahr, in dem die evangelische Kirche 500 Jahre Reformation feiert, an rund 40 Orten zu sehen sein, darunter in rheinischen Kirchenkreisen, beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin (24.-28. Mai) und beim ökumenischen Christusfest am 5. Juni in Koblenz.


Skulptur der Katharina von Bora / © Thomas Frey (dpa)
Skulptur der Katharina von Bora / © Thomas Frey ( dpa )

Skulptur der Sybille von Jülich-Kleve-Berg / © Thomas Frey (dpa)
Skulptur der Sybille von Jülich-Kleve-Berg / © Thomas Frey ( dpa )
Quelle:
epd