Das teilte der Bundesverband in Bonn mit. Bei der Jahrestagung am kommenden Freitag und Samstag in Karlsruhe soll ein neuer Vorstand gewählt werden.
Die CDU-Politikerin Waschbüsch war 1999 Gründungsmitglied und von Beginn an Bundesvorsitzende der Organisation, die in der Schwangerenkonfliktberatung tätig ist. Donum Vitae (Geschenk des Lebens) war von katholischen Laien im Zuge des Ausstiegs der katholischen Bischöfe aus dem gesetzlichen System der Schwangerenkonfliktberatung gegründet worden.
Bischofskonferenz rückt von Abgrenzung ab
Der Verein wählt bei der Beratung von Schwangeren in Konfliktsituationen einen Weg, den der Vatikan ablehnte: Die Mitarbeiter geben nach der Beratung auf Wunsch den vom Gesetzgeber geforderten Beratungsschein aus. Er eröffnet den Frauen den Zugang zu einer straffreien Abtreibung.
Auf Drängen des Vatikan untersagten die deutschen Bischöfe 2006 kirchlichen Angestellten die Mitarbeit bei Donum Vitae, weil dies eine Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche sei. Im Januar 2018 rückte die Bischofskonferenz von dieser Abgrenzung ab: In einem Schreiben würdigte sie erstmals offiziell, dass sich auch Donum Vitae für den Schutz des Lebens einsetze und Erfolge in der Konfliktberatung erziele.
Bislang einzige Frau an der ZdK-Spitze
Waschbüsch war von 1974 bis 1977 im Saarland Ministerin für Familie, Gesundheit und Sozialordnung und von 1978 bis 1994 Vizepräsidentin des Landesparlaments in Saarbrücken. Von 1988 bis 1997 stand sie als erste und bislang einzige Frau an der Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Als ZdK-Präsidentin hatte die Mutter von fünf Kindern unter anderem die Herausforderungen der deutschen Einheit für den Laienkatholizismus zu bewältigen. Waschbüsch leitete die Katholikentage in Berlin 1990, Karlsruhe 1992 und Dresden 1994.