Beim Olympia-Attentat hatte die palästinensische Terrororganisation "Schwarzer September" 1972 im Olympischen Dorf in München israelische Sportler als Geiseln genommen, um Gefangene in Israel freizupressen. Elf Athleten, ein Polizist und fünf Terroristen kamen im Olympischen Dorf und auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ums Leben. An der heutigen Zeremonie im Münchner Olympiapark soll auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) teilnehmen. Die Gedenkstätte wurde vom Architekturbüro Brückner & Brückner entworfen und trägt den Titel "Einschnitt".
Mahnmal gegen jeden Terror
An den Kosten von gut 2,35 Millionen Euro beteiligen sich neben dem Internationalen Olympischen Komitee der Freistaat Bayern, die Bundesrepublik Deutschland, die Landeshauptstadt München, der Deutsche Sportbund und die Foundation for Global Sports Development. "Der Erinnerungsort kommt spät, aber nicht zu spät", hatte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Montag erklärt. Ziel sei es, den Opfern ein Gesicht zu geben und die historische Dimension des Ereignisses deutlich zu machen. Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, begrüßte das Denkmal. Es sei ein Mahnmal gegen jeden Terror und sei deshalb auch keine Schande für die Palästinenser, weil die Terroristen nicht für die Gesamtheit der Palästinenser ständen.
Primor wies Vorwürfe zurück
Das Attentat sei für Israel traumatisch gewesen; es sei mehr oder weniger der Beginn der großen terroristischen Anschläge auf Israelis weltweit gewesen, sagte er am Mittwoch dem Südwestrundfunk. Primor wies Vorwürfe eines Versagens der deutschen Behörden im Jahr 1972 zurück. "Die bayerische Polizei war auf so einen Anschlag schlicht und einfach nicht vorbereitet. Sie war auf einen Kampf gegen Terroristen nicht vorbereitet, aber das kann man auch über die Israelis sagen."