Die gefürchtete Variante des Coronavirus aus Großbritannien dürfte nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts Deutschland bereits erreicht haben. "Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon in Deutschland ist, aber bisher unerkannt, schätze ich schon als sehr, sehr hoch ein", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Er verwies darauf, dass die Variante B.1.1.7 in Großbritannien bereits im September erstmals nachgewiesen wurde, zudem gebe es bereits Nachweise in Nachbarländern wie den Niederlanden und Dänemark. Ein Labornachweis in Deutschland sei ihm aber nicht bekannt, sagte Wieler.
B.1.1.7 komme in Großbritannien ganz offensichtlich viel häufiger vor als andere Varianten. "Das könnte daran liegen, dass sie eine höhere Infektiosität hat, das muss aber nicht so sein", sagte Wieler. "Wir können die Bedeutung der Variante für das Geschehen noch nicht eindeutig einschätzen."
Zur Bedeutung der Variante für die bevorstehenden Impfungen sagte Wieler: "Alle diese Daten, die wir bislang kennen, sprechen dafür, dass der Impfschutz nicht eingeschränkt ist, wenn sich diese Variante weiter ausbreitet." Er hoffe auf mehr Informationen zur neuen Variante noch in diesem Jahr. (dpa / 22.12.2020)