Rösler würdigt Einsatz der Malteser

"Festes christliches Wertefundament"

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat den Einsatz des Malteser Hilfsdienstes im Sozial- und Gesundheitswesen gewürdigt. Bei einem Festempfang dankte er den haupt- und ehrenamtlichen Kräften für ihren Einsatz zugunsten von Kranken, Bedürftigen und Menschen in Not.

 (DR)

Die Malteser zeichne ein festes christliches Wertefundament und die praktische Erfahrung als Träger von Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und als aktive Hilfsorganisation aus, sagte der Minister bei der Einführung des neuen Vorstandsvorsitzenden der Hilfsorganisation, Karl zu Löwenstein, am Dienstag (18.01.2011) in Berlin. An dem Festakt nahmen auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, der Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten, sowie Vertreter zahlreicher anderer Hilfswerke teil.



Der 59-jährige Löwenstein hat zum 1. Januar als Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstandes die Verantwortung für den Malteser Hilfsdienst übernommen. Er folgt damit Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck, der dem Hilfsdienst 31 Jahre lang als Geschäftsführender Präsident vorstand. Die Malteser zählen in Deutschland 40.000 ehrenamtliche und 12.000 hauptamtliche Kräfte und haben mehr als eine Million Mitglieder.



Löwenstein wendet sich gegen PDI

Löwenstein betonte, dass der Malteser Hilfsdienst "glaubwürdig auch solche Themen besetzt, die nicht dem Zeitgeist entsprechen". So hätten die Malteser den Hospizdienst eingeführt, "als es noch als peinlich galt, über Sterben zu reden und als es noch keine Refinanzierung für den damit verbundenen Aufwand gab". Auch Rösler hob den Einsatz der Malteser für Sterbende hervor: "Ohne das Engagement des Malteser Hilfsdienstes, aber auch ohne die vielen anderen ehrenamtlich tätigen Menschen, wäre die Hospizbewegung in der Form, wie wir sie heute in Deutschland haben, nicht zustande gekommen."



Nachdrücklich wandte sich Löwenstein gegen eine Einführung der Präimplantationsdiagnostik: "Der Mensch ist nicht Gott und darf sich nicht zum Herrn über Leben und Tod machen." Mit Blick auf den Wegfall des Zivildienstes und die Einführung des neuen Bundesfreiwilligendienstes forderte er von Bund und Ländern "dringend flexible Lösungen für den freiwilligen Dienst".



Heereman erinnerte in seinem Abschiedswort an den Einsatz der Malteser in Vietnam. Diese Zeit habe ihn nachhaltig geprägt. Zugleich hob er die Verwurzelung des Malteser-Dienstes im Glauben hervor. Bei aller Not sei die "geistliche Not" am größten in Deutschland. Der Versuch, christliche Werte zu erhalten, sich aber vom Christentum zu verabschieden, sei gescheitert. Der selbstlose Einsatz der Malteser solle dazu beitragen, "dass Gott wieder sichtbar wird in dieser Welt".