Der Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz, Christof Johnen, drängt auf mehr Maßnahmen zum Schutz des Klimas. Zu den Gefahren zählten etwa Dürren und Überschwemmungen. Diese überlagerten sich oft mit anderen Konflikten wie Bürgerkriegen oder lösten Migrationswellen aus, sagte Johnen am Samstag im Deutschlandfunk.
Zu wenig Vorsorge
"Die Klimakrise ist da", sagte Johnen. "Es bleibt keine Zeit mehr", betonte er mit Blick auf Krisen wie in Libyen oder am Horn von Afrika. Er habe kein Verständnis dafür, wenn internationale Konferenzen nur zu wortreichen Kompromissen führten, ohne dass konkret gehandelt werde. Zudem investierten die Staaten noch viel zu wenig in Krisenvorbeugung und Vorsorge. Sie müsse dort ansetzen, wo Klimaveränderungen konkret das Leben von Menschen bedrohten.
Wenig Optimismus
Weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 360 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, so viele wie noch nie. Johnen blickt nach eigenen Worten auch auf das kommende Jahr mit wenig Optimismus. Die Welt werde immer gespaltener, dies führe zu mehr und zu komplexeren Konflikten. Gleichzeitig gebe es aber immer viele Menschen, die sich für schwache und kranke Menschen engagierten.