Rotes Kreuz drängt auf mehr internationalen Klimaschutz

"Es bleibt keine Zeit mehr"

Mehr als die Hälfte aller Gefahren, denen Menschen weltweit ausgesetzt seien, seien inzwischen auf Extremwetter-Ereignisse zurückzuführen. Deswegen fordert das Rote Kreuz mehr Maßnahmen zum Schutz des Klimas.

Malawi, Blantyre: Eine Straße, die die beiden Städte Blantyre und Lilongwe verbindet, ist nach den schweren Regenfällen des tropischen Wirbelsturms Freddy eingebrochen. Der außergewöhnlich langlebige Tropensturm Freddy hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. / © Thoko Chikondi (dpa)
Malawi, Blantyre: Eine Straße, die die beiden Städte Blantyre und Lilongwe verbindet, ist nach den schweren Regenfällen des tropischen Wirbelsturms Freddy eingebrochen. Der außergewöhnlich langlebige Tropensturm Freddy hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. / © Thoko Chikondi ( dpa )

Der Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz, Christof Johnen, drängt auf mehr Maßnahmen zum Schutz des Klimas. Zu den Gefahren zählten etwa Dürren und Überschwemmungen. Diese überlagerten sich oft mit anderen Konflikten wie Bürgerkriegen oder lösten Migrationswellen aus, sagte Johnen am Samstag im Deutschlandfunk.

Zu wenig Vorsorge

"Die Klimakrise ist da", sagte Johnen. "Es bleibt keine Zeit mehr", betonte er mit Blick auf Krisen wie in Libyen oder am Horn von Afrika. Er habe kein Verständnis dafür, wenn internationale Konferenzen nur zu wortreichen Kompromissen führten, ohne dass konkret gehandelt werde. Zudem investierten die Staaten noch viel zu wenig in Krisenvorbeugung und Vorsorge. Sie müsse dort ansetzen, wo Klimaveränderungen konkret das Leben von Menschen bedrohten. 

Wenig Optimismus 

Weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 360 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, so viele wie noch nie. Johnen blickt nach eigenen Worten auch auf das kommende Jahr mit wenig Optimismus. Die Welt werde immer gespaltener, dies führe zu mehr und zu komplexeren Konflikten. Gleichzeitig gebe es aber immer viele Menschen, die sich für schwache und kranke Menschen engagierten.

Deutsches Rotes Kreuz

Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist mit 190 Nationalen Gesellschaften die größte humanitäre Organisation der Welt. Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil dieser weltweiten Gemeinschaft, die seit über 150 Jahren umfassend Hilfe leistet für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und gesundheitlichen oder sozialen Notlagen, allein nach dem Maß der Not.

Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker (epd)
Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker ( epd )
Quelle:
KNA