Rotes Kreuz sucht 100.000 Menschen

Vermisst und verschwunden

Zum Internationalen Tag der Vermissten am 30. August veröffentlicht das Deutsche Rote Kreuz aktuelle Zahlen. Demnach gelten zurzeit fast 100.000 Menschen infolge von Krieg, Flucht oder Vertreibung als vermisst.

 (DR)

Es sei die höchste Zahl seit über zehn Jahren, berichten die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) erreichten im vergangenen Jahr 2.744 neue Anfragen der internationalen Suche.

DRK-Suchdienst oft letzte Hoffnung

"In den ersten sechs Monaten 2018 gingen fast 1.200 Anfragen ein – fast so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt den Funke-Zeitungen. Die Hauptherkunftsländer der Suchenden und Gesuchten waren demnach im vergangenen Jahr Afghanistan, Syrien, Somalia und Eritrea.

Für viele Menschen, die infolge von bewaffneten Konflikten, Katastrophen oder durch Flucht und Migration von ihren Angehörigen getrennt worden seien, sei der DRK-Suchdienst die letzte Hoffnung, sagte Hasselfeldt. "In fast 50 Prozent der Fälle konnte der DRK-Suchdienst Hilfe leisten."

Bis zu 9.000 Suchanfragen in diesem Jahr

Nach Worten der DRK-Präsidentin rechnet die Hilfsorganisation in diesem Jahr außerdem mit bis zu 9.000 neuen Suchanfragen zu Menschen, die durch den Zweiten Weltkrieg und Vertreibung ihre Angehörigen verloren haben. Weitere Zahlen wollte das Rote Kreuz am Dienstag anlässlich des Internationalen Tages der Vermissten am 30. August vorstellen.


Quelle:
epd