Rund 40.000 Menschen demonstrieren in Köln gegen Rechts

Mehr Menschen als erwartet

Unter dem Motto "#5vor12 - Laut für Demokratie" haben in Köln mehrere tausend Menschen friedlich gegen Rechtsextremismus demonstriert. Auch die beiden großen Kirchen riefen zur friedlichen Demonstration auf.

Bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus waren nach Angaben der Polizei zwischen 15.000 und 20.000 Teilnehmer. / © Clemens Sarholz (DR)
Bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus waren nach Angaben der Polizei zwischen 15.000 und 20.000 Teilnehmer. / © Clemens Sarholz ( DR )

Der Protestzug zog durch die Kölner Innenstadt vom Heumarkt über den Neumarkt zum Rudolfplatz. Auf Plakaten war zu lesen "Lieber bunt statt braun" oder "Biete Nachhilfe in Geschichte" in Anspielung auf die Behauptung der AfD-Parteichefin Alice Weidel, Adolf Hitler sei "links" und Kommunist gewesen. Viele Plakate richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern ausdrücklich auch gegen CDU-Chef Friedrich Merz. 

Der Unionskanzlerkandidat plant Bundestagsanträge für eine deutliche Verschärfung der Migrationspolitik, für die er eine Zustimmung der rechten Partei in Kauf nehmen will. "Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!" und "Niemand mag Nazis außer Merz" stand auf Pappschildern der Demonstranten geschrieben. Ein Teilnehmer sagt im Gespräch mit DOMRADIO.DE: "Es ist einfacher für Demokratie zu kämpfen, so lange es sie noch gibt."

Bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus waren bis zu 20.000 Teilnehmer. / © Clemens Sarholz (DR)
Bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus waren bis zu 20.000 Teilnehmer. / © Clemens Sarholz ( DR )

Nach ersten Schätzungen der Polizei waren es 20.000 Menschen, die an der Kundgebung teilgenommen haben. Später korrigierte die Polizei ihre Angaben: Insgesamt sollen es rund 40.000 gewesen sein. Die Veranstalter hatten im Vorfeld zwischen 5.000 und 10.000 Teilnehmende angemeldet, wie eine Sprecherin der Polizei dem epd sagte. Die Demonstration sollte bis zum Nachmittag gehen.

Zu große Gefahr für Demokratie

Dazu aufgerufen hatte das bereite gesellschaftliche Bündnis "Köln stellt sich quer", dem unter anderem die großen Kirchen und Religionsgemeinschaften, der DGB Köln-Bonn sowie die demokratischen Parteien im Kölner Rat angehören. Mit dem Protest wolle man "ein lautstarkes Kölner Signal für Demokratie setzen", erklärte das Bündnis.

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar stehe viel auf dem Spiel, hieß es im Aufruf zur Demo. "Es besteht die Gefahr, dass die rechtsextreme AfD - wie zuletzt bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg - noch größeren Einfluss auf die Politik unseres Landes gewinnt." Das Bündnis warf der AfD vor, völkisch-nationale, rassistische und antisemitische Hetze zu betreiben. Die populistische Partei verfolge zudem eine unsoziale sowie wirtschafts- und klimafeindlichen Programmatik.

Der Artikel wurde am 26. Januar aktualisiert.

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