Russisch-orthodoxer Außenamtschef Hilarion abberufen

Überraschender Zug

Die russisch-orthodoxe Kirche hat überraschend den Leiter ihres Außenamtes, Metropolit Hilarion, abberufen. Das Leitungsgremium ernannte nun den Metropoliten von Korsun und Westeuropa, Antonij, zu seinem Nachfolger.

Metropolit Hilarion Alfejew (r.) mit Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Metropolit Hilarion Alfejew (r.) mit Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Er steht vorerst weiter dem westeuropäischen Exarchat mit Sitz in Paris vor.

Hilarion hatte im März 2009 die Leitung des wichtigen Außenamtes von Kyrill übernommen, nachdem dieser zwei Monate zuvor zum Patriarchen gewählt worden war. Er galt als die Nummer zwei der russisch-orthodoxen Kirche und prägte ihre Beziehungen zu den anderen orthodoxen Kirchen und den ökumenischen Dialog mit der katholischen Kirche und anderen Konfessionen.

Antonij gilt als enger Vertrauter Kyrills

Der Heilige Synod ernannte Hilarion zum neuen Metropoliten der Diözese (Eparchie) Budapest und Ungarn.

Der neue Außenamtschef Antonij war einst persönlicher Sekretär von Patriarch Kyrill. Er gilt seit 2004 als einer seiner engsten Vertrauten.

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.

Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate (shutterstock)
Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate ( shutterstock )
Quelle:
KNA