Beide Kirchenoberhäupter wollten von Anfang an dort zusammenkommen, "wo es Probleme gibt, wo die christliche Bevölkerung Unterstützung braucht, und so ist der Nahe Osten natürlich eine der vorrangigen Regionen für die Vorbereitung eines solchen Treffens", sagte der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, laut russischen Nachrichtenagenturen vom Montag.
Momentan könne er allerdings noch keinen konkreten Ort oder Zeitpunkt nennen.
In der "aktuellen schwierigen politischen Situation" müssten nicht nur inhaltliche Fragen einer Begegnung von Papst und Patriarch sorgfältig geprüft werden, "sondern auch Fragen von Sicherheit, Transport und Logistik", so Hilarion. Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte kürzlich eine Begegnung von Franziskus und Kyrill I. im Libanon nicht ausgeschlossen. Es gebe verschiedene Möglichkeiten; noch sei nichts entschieden, erklärte er.
Papstreise in den Libanon bereits bestätigt
Libanons Präsident Michel Aoun hat bereits einen Besuch des Papstes für Juni angekündigt. Der Vatikan hat die Reise bisher nicht offiziell bestätigt. 2016 war Franziskus mit dem Moskauer Patriarchen zu einem historischen Treffen auf Kuba zusammengekommen. Es war das erste seiner Art.
Zuletzt gab es am 16. März ein Videogespräch beider Kirchenoberhäupter, in dem laut Vatikanangaben der "Krieg in der Ukraine" im Mittelpunkt stand. Franziskus sagte auf dem Rückflug seiner Malta-Reise am ersten April-Wochenende, es werde an einem Treffen mit Kyrill I. gearbeitet, "voraussichtlich im Nahen Osten". Die Hilfe für verfolgte Christen im Nahen Osten gilt als zentrales gemeinsames Anliegen beider Kirchen.
Hilarion begrüßte unterdessen die Wiederwahl der Präsidenten Serbiens und Ungarns, Aleksandar Vucic und Victor Orban. Vucic habe sich nicht den Sanktionen gegen Russland angeschlossen. "Er berücksichtigt die pro-russischen Gefühle, die im serbischen Volk sehr stark sind, und er ist sehr ausgeglichen, was die Lage in der Ukraine betrifft", so der Metropolit.
Auch Orban sei ein hervorragender Politiker. Er betreibe innerhalb der EU eine "ziemlich unabhängige Politik, unter anderem gegenüber Russland". Hilarion äußerte sich in der russischen TV-Sendung "Kirche und Welt".