Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Waffendepot in der westrussischen Region Twer sind nach Angaben des orthodoxen Moskauer Patriarchats 13 Kirchen beschädigt worden.
Durch die Druckwellen der Explosionen seien am Mittwoch Fenster und Türen zerborsten, teilte der örtliche Bischof Adrian (Uljanow) dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. mit. "Auch die Innenausstattung der Kirchen wurde beschädigt", hieß es am Donnerstag auf der Internetseite des Moskauer Patriarchats.
Mehr als ein Dutzend Menschen verletzt
Kiewer Quellen hatten den ukrainischen Drohnenangriff zuvor als Erfolg bezeichnet. In einem Militärlager in Toropez habe man Raketen und Artilleriegeschosse zerstört. Der orthodoxe Bischof berichtete dagegen von Schäden an Wohngebäuden und Evakuierungen von Bürgern der Kleinstadt.
Nach offiziellen Angaben wurden mehr als ein Dutzend Menschen verletzt. Das Patriarchat wies darauf hin, dass es unter den Bewohnern der Stadt keine Todesopfer gebe. Toropez liegt rund 400 Kilometer nordwestlich von Moskau.
Im Krieg beschädigte oder zerstörte die russische Armee bereits knapp 600 Sakralbauten in der Ukraine, wie aus einer Statistik einer ukrainischen Nichtregierungsorganisation hervorgeht. Für Russland gibt es keine derartige Erhebung.
Russisch-orthodoxe Kirche
Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.
