Ökumenisches Mittagsgebet für den 1. FC Köln im Kölner Dom

Rut un wiess

Vor dem ersten Heimspiel des 1. FC Köln am Samstag haben wieder mehr als tausend Fans einen ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom gefeiert. Gebetet wurde um Achtung, die Freude am Spiel und um Teamgeist.

Fans des 1. FC Köln / © Jörg Carstensen (dpa)
Fans des 1. FC Köln / © Jörg Carstensen ( dpa )

Der Kölner Dom strahlte in rot und weiß: FC-Fans sind am Samstagmittag zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammengekommen, um dort den Saisonbeginn zu feiern. Domdechant Robert Kleine rief die Fans in seiner Predigt zum Zusammenhalt auf und bemerkte, dass Bibelstellen und Fangesänge "doch sehr ähnlich" sein können: "So wie Gott sagt, dass er bei uns ist, wenn wir mal große Probleme haben", - so sei das mit den Fans, gerade den Kölner Fans, die zu ihrem Verein stehen. Auch Gott selbst  sei ein Fan - aber nicht eines Fußballvereins, sondern ein Fan eines jeden Menschen. "Er ist ein Fan von Freude und Begeisterung".

Kleine wünschte den Fans und den Manschaften "aller Ligen",  dass sie spüren, dass sie nicht alleine seien, sondern "dass wir zusammenstehen, dass einer für den anderen sorgt und wenn es einem schlecht geht, er ihn auch im Blick hat un hält." Mit Blick auf die neue Saison sagte er: "Es gilt daran zu denken, es ist Spiel, Spaß und Sport. Und alle Gewalt, alle Diskriminierung haben bei uns in Köln und überall in den Stadien nichts zu suchen." Jeder Hooligan, jeder Gewaltbereite und jeder, der mit Pyrotechnik in ein Stadion gehe, habe es verwirkt, "dass er sich Fan nennt".

 

Vom Fußball lernen

Pfarrer Markus Herzberg von der evangelischen Antoniterkirche appellierte an den "Spielgeist" und den "Teamgeist" und zitierte Altpapst Benedikt XVI.: "Fußbal lehrt dem Menschen unter anderem das disziplinierte Miteinander. Es verbindet durch das gemeinsame Ziel." Herzberg wünschte allen Fans eine Fußballsaison, in der "wir was von diesem Teamgeist spüren können: viele Spiele, ein Geist". Er erinnerte an die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland und an den Zusammenhalt, der durch den Fußball entstanden war: "Wenn das der Fußball vermag, dann wir als Christen erst recht", so Herzberg, und weiter: "auf eine faire Saison, auf viele Siege des FCs, Amen."

Höhepunkt des Gottesdienstes war die FC-Hymne, die nach dem Schlusssegen im Dom gesungen wurde.

 

Der FC und der Dom

Der 1. FC Köln trägt den Kölner Dom nicht nur im Wappen. Auf dem Heimattrikot ist die katholische Kathedrale auch ins Design eingearbeitet – als Ausdruck der Verbundenheit des Clubs mit der Stadt und ihrem Wahrzeichen. Wie schon in den beiden vergangenen Saisons zeigt sich diese Verbundenheit auch beim ökumenischen Mittagsgebet im Kölner Dom vor dem ersten Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98: Hunderte Fans waren in den letzten Jahren in den Vereinsfarben in den Dom gekommen, um gemeinsam für einen guten und friedlichen Verlauf der Saison zu beten. 

Gänsehautmomente

Club-Präsident Werner Spinner zeigte sich im Vorjahr begeistert: "Es war ein unglaublicher Moment, als bei dieser Akustik die FC-Hymne auf der Orgel im Dom erklang." Und in diesem Jahr sei diese Einrichtung dann schon eine "kölsche Tradition". Trikots, Schals und Fahnen sind dabei ausdrücklich erwünscht. Neben Spinner werden seine Stellvertreter Harald "Toni" Schumacher und Markus Ritterbach sowie Geschäftsführer Alexander Wehrle den FC im Dom repräsentieren. Ob Trainer Stöger und einige Spieler in den Dom kommen werden, ist nicht bekannt.

Der ökumenische Gottesdienst wurde gefeiert von Stadt- und Domdechant Msgr. Robert Kleine und Pfarrer Markus Herzberg von der ev. Antoniterkirche. Höhepunkt des ökumenischen Mittagsgebets wird die FC-Hymne sein - gespielt auf der Dom-Orgel von Wolf Rüdiger Spieler.


Der Dom: Auch auf dem Trikot des 1. FC / © 1. FC Köln
Der Dom: Auch auf dem Trikot des 1. FC / © 1. FC Köln

Fußballfan Rainer Maria Kardinal Woelki / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Fußballfan Rainer Maria Kardinal Woelki / © Rolf Vennenbernd ( dpa )
Quelle:
DR