Dies hat die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag aus Kreisen des Innenministeriums in Düsseldorf erfahren. Vor einem Jahr beobachtete der Verfassungsschutz nur 45 Moscheen in NRW.
71 der beobachteten Moscheen stehen unter Salafismusverdacht, wie es hieß. Weitere 38 Gemeinden würden dem Einfluss von Islamisten oder radikalen Moslembruderschaften zugerechnet. Nach den Beobachtungen der Sicherheitsbehörden werden Moscheen von radikalen Salafisten zunehmend für die Anwerbung neuer Aktivisten genutzt.
Aktivitäten der Extremisten meist außerhalb der Moscheegemeinden
Die eigentlichen Aktivitäten der Extremisten fänden aber meist außerhalb der Moscheegemeinden statt. Einige Gebetshäuser würden aber auch beobachtet, weil dort sogenannte "Hassprediger" aufträten oder führende Salafisten verkehrten.
Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes ist der Islamismus in NRW zuletzt weniger stark angewachsen. Im letzten Jahr habe sich die Zahl der Salafisten landesweit um 100 auf 3.100 erhöht. Zuvor hatte diese Gruppierung bis zu 500 neue Mitglieder pro Jahr gewonnen. Dennoch sind die Sicherheitsbehörden eigenen Angaben zufolge weiterhin alarmiert. Der Salafismus habe "statt Quantität eine neue Qualität" bekommen und sei jünger, gewaltbereiter und verborgener geworden.
Zugleich sei der Salafismus weiblicher geworden. Im vergangenen Jahr habe sich der Anteil der Frauen von 12 auf 18 Prozent erhöht.