Salesianer-Hochschule Benediktbeuern vor dem Aus

Neuer Träger gesucht

Die Hochschule der Salesianer Don Boscos im oberbayerischen Benediktbeuern steht vor dem Aus. Spätestens im Sommer 2013 wird der Diplomstudiengang Katholische Theologie eingestellt. Den Salesianern war es nicht gelungen, die Finanzierungsprobleme ihrer Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) zu lösen.

 (DR)

Den Beschluss des Provinzialrats teilte der Orden am Donnerstag in München mit. Die jährlich knapp 600.000 Euro Zuschuss seien für seinen Orden nicht mehr bezahlbar, erläuterte Provinzial Pater Josef Grünner. Dennoch soll Benediktbeuern als Studienstandort, an dem auch theologische Qualifikationen erworben werden können, erhalten bleiben. Die Salesianer werden sich aus der Trägerschaft zurückziehen. Einen Teil der Lücke wird die Katholische Stiftungsfachhochschule München (KSFH) mit ihrer Theologischen Zusatzausbildung schließen. Allerdings wird das Angebot nicht mehr das Niveau eines Universitätsdiploms haben. Im Gespräch ist ein neuer Bachelor für Religionspädagogik und pastorale Dienste. Offen ist außerdem, was aus der Philosophie wird.



Mit zuletzt noch 80 angehenden Diplomtheologen ist Benediktbeuern nach wie vor eine der größten katholisch-theologischen Fakultäten in Bayern. Bundesweit einmalig war an dem Hochschulstandort die Möglichkeit eines Doppelstudiums von Theologie und Sozialarbeit, das die Salesianer in Zusammenarbeit mit der KSFH entwickelt haben.



Der Orden kündigte seine Unterstützung der Bemühungen um die Fortführung von Ausbildungsangeboten an. Dem neuen Träger würden Personal, Räume und Sachleistungen "zu angemessenen Bedingungen" bereitgestellt. Ihr Kloster in Benediktbeuern wollen die Salesianer als spirituellen Ort für junge Menschen, Kompetenzzentrum für Jugendpastoral und Weiterbildungseinrichtung fortführen.



KSFH-Präsident Egon Endres äußerte sein Bedauern über das Ende der PTH Benediktbeuern. Zugleich kündigte er eine intensivere Zusammenarbeit seiner Hochschule mit den Salesianern an. Die KSFH wolle das Studienzentrum in Benediktbeuern ausbauen und sich dabei am Bedarf des Arbeitsmarktes orientieren. Darüber wird es weitere Gespräche mit den bayerischen Bischöfen geben.