Der vorerst letzte Gottesdienst im Bonner Münster findet am Sonntag, 23. Juli, um 12.00 Uhr statt. Das kündigte die Gemeinde am Freitag in Bonn an. Ab dann werde die bis in die Antike wurzelnden Basilika für zwei Jahre geschlossen. Nach der Messe wird Stadtdechant Wilfried Schumacher die Portale des Münsters verschließen und die Schlüssel an den Projektsteuerer Ägidius Strack und die Architekten Ulrich Hahn und Jutta Pieper übergeben.
Anschließend zieht eine Prozession durch die Stadt zum vorübergehenden Gottesdienstort Sankt Remigius. Daran nehmen neben Stadtdechant Schumacher auch Oberbürgermeister Ashok Alexander Sridharan (CDU), Pfarrer Joachim Gerhardt vom Evangelischen Kirchenkreis Bonn, Erzpriester Sokratis Ntallis von der Griechich-Orthodoxen Gemeinde Bonn sowie katholische Priester aus dem Stadtdekanat Bonn teil.
Zu Gast bei Protestanten
Darüber hinaus genießt die Münstergemeinde auch Gastrecht in der evangelischen Schlosskirche. Hier findet der Gottesdienst am Sonntagabend statt, der insbesondere von jüngeren Leuten besucht wird.
Die Kosten für die erste grundlegende Sanierung seit Jahren werden auf 20,22 Millionen Euro geschätzt, wie es hieß. Vorgesehen sind eine Dachstuhlsanierung, die umfassende statische Sicherung inklusive einer Verankerung von Langhaus- und Ostchorwänden, die Erneuerung von Elektroinstallation und Beleuchtung sowie die Modernisierung der Heizung. Ebenso werden die West- und Südfassade restauriert und im Inneren konservatorische Arbeiten vorgenommen. Im Kreuzgang werden Fassade und Umgang instand gesetzt. Die Grundleitungen werden teilweise erneuert. Zudem stehen Reparaturen am Bonner Münster-Laden und in den Kellern des Hauses an.
Infos über Bauarbeiten am Bauzaun
Während der Arbeiten werden Kirchenbänke und bewegliche Objekte den Angaben zufolge eingelagert. Die große Klais-Orgel werde in Teilen demontiert und fachgerecht eingehaust. Feste Ausstattung wie Altäre erhielten mit eine Schutzkonstruktion. Die Schutzmaßnahmen seien eng mit den Denkmalbehörden abgestimmt.
Rund um das Münster soll ein Bauzaun über die Arbeiten informieren. Eine durch die Citypastoral betreute Anlaufstelle ist als Ort niederschwelliger Seelsorge geplant. Damit werde die Citypastoral in den nächsten Jahren neue Wege gehen und präsenter in der Stadt sein, sagte Schumacher.