Sankt Gereon als Abschiedsort für Kardinal Meisner

"Eigenwilligster Bau der mittelalterlichen Kölner Architektur"

Sie zählt zu den zwölf romanischen Kirchen in Köln und rückte durch die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kardinal Joachim Meisner in den Mittelpunkt. Die Pfarrkirche der Gemeinde, zu der das Erzbischöfliche Haus gehört.

St. Gereon Köln / © nn (DR)
St. Gereon Köln / © nn ( DR )

Die Entstehung von Sankt Gereon reicht bis in die frühchristliche Zeit zurück. Sie ist damit einer der ältesten Kirchen überhaupt. Ausgangspunkt und Kern der Anlage ist ein Ovalbau des 4. Jahrhunderts. Er entstand auf einem römischen Gräberfeld zu Ehren von Märtyrern. Das Gebäude diente vielleicht bereits als Kirche. Über den ovalen Grundriss entstand ein Zentralbau mit Kuppel, acht Kapellen, einer Apsis, Vorhalle und einem Atrium.

Der Chor wurde mehrfach umgestaltet und der frühchristliche Kernbau zu Beginn des 13. Jahrhunderts erhöht, außen ummantelt und zu einem Zehneck (Dekagon) umgestaltet. Über dem Erdgeschoss entstehen drei weitere Etagen (Emporen, Laufgang mit Fächerfenstern, Geschoss mit Lanzettfenstern) mit einer Rippenkuppel als Abschluss.

Außen wurden Strebepfeiler und -bögen, eine Zwerggalerie und ein Zeltdach errichtet. Der Förderverein Romanische Kirchen spricht vom "eigenwilligsten Bau der mittelalterlichen Kölner Architektur, der die Grenze zwischen den Epochen der Romanik und der Gotik markiert".

Im Zweiten Weltkrieg erfuhr die Kirche erhebliche Kriegsschäden, die von 1945 bis 1985 beseitigt wurden. Rund um das Jahr 839 entstand ein Stift an der Kirche. Im frühen 9. Jahrhundert wurde der heilige Gereon als Patron der Kirche genannt. Seit 1121 werden dessen Gebeine in der Kirche verehrt. (kna)

Quelle:
KNA