Das sagte der Sant'Egidio-Vorsitzende Marco Impagliazzo bei der Programmvorstellung am Dienstag in Rom.
Appell für Frieden
Das Motto des Treffens lautet "Der Schrei nach Frieden". Der Papst habe mehrfach und sehr deutlich seinen Appell für Frieden zum Ausdruck gebracht. "Was mich beschäftigt, ist, dass er bis heute nicht ausreichend gehört wird", so Impagliazzo. Dabei ersticke der Frieden, nicht nur in der Ukraine, sondern auch in vielen Staaten Afrikas und im Mittleren Osten.
Von politischer Seite werden der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Nigers Präsident Mohamed Bazoum erwartet. Weitere politische Vertreter, etwa aus Deutschland, seien nicht eingeladen worden, sagte Impagliazzo. Im vergangenen Jahr war die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Treffen angereist.
Prominente Gäste aus den Religionen
Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Bartholomaios I., sei in diesem Jahr leider verhindert, so Impagliazzo. Als seine Vertretung werde Metropolit Emmanuel erwartet. Auch Anglikanerprimas Justin Welby könne nicht teilnehmen.
Darüber hinaus haben der Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Scheich Muhammad bin Abdul Karim Issa, und jüdische Vertreter, etwa Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia, ihr Kommen angekündigt. Auch aus den Kirchen Russlands und der Ukraine seien Vertreter eingeladen worden. "Wir werden sehen, welche Delegationen nach Rom gesandt werden", so Impagliazzo.
Insgesamt werden Vertreter aus 50 Ländern erwartet; etwa 2.000 Teilnehmer hätten sich zu dem Treffen vom 23. bis 25. Oktober bereits angemeldet. In diesem Jahr seien auch zahlreiche Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und anderen Bewegungen eingeladen, darunter etwa die Seenotrettungsorganisation Open Arms. Die Idee dahinter sei, mit diesen Gesprächspartnern die Religionsvertreter etwas "herauszufordern, um ihnen den Schrei nach Frieden näher zu bringen", erläuterte Impagliazzo.
Gespräche über aktuelle Themen
Die Foren der Konferenz drehen sich unter anderen um die Themen Humanität und Ökologie, Migration, das Gebet als Friedensstifter, Folgen der Pandemie und den Dialog der Religionen. Ein Forum widmet sich zudem der Kuba-Krise vor 60 Jahren und der aktuellen nuklearen Gefahr. Diskutanten und Vortragende sind auch zahlreiche hochrangige Kurienmitarbeiter und Kardinäle, darunter der vatikanische Ökumenebeauftragte Kardinal Kurt Koch und Kardinal Walter Kasper.
Die von Sant'Egidio veranstalteten "Gebetstreffen für den Frieden im Geiste von Assisi" finden jährlich an unterschiedlichen Orten statt. Die 1968 in Rom gegründete Bewegung Sant'Egidio widmet sich karitativer Arbeit, Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen.