Schamane bittet den Papst um Hilfe bei Schutz des Amazonas

Goldgräber und Abholzung

Der Papst hatte vor fünf Jahren eine eigene Synode für das Amazonasgebiet einberufen. Dabei ging es auch um die bedrohliche Lage indigener Völker. Die scheint sich aber bis heute nicht verbessert zu haben. Ganz im Gegenteil.

Dorf am Amazonas / © Jon Chica (shutterstock)

Papst Franziskus hat den Schamanen und Leiter der indigenen Volksgruppe der Yanomami, Davi Kopenawa, im Vatikan empfangen. 

Bei der Begegnung am Mittwoch bat Kopenawa den Papst um Unterstützung beim Schutz des Amazonasgebietes, wie er anschließend dem Portal Vatican News berichtete. "Obwohl der Schutz dieser Gebiete international anerkannt ist, wird ständig in sie eingedrungen, weil die Behörden es zulassen", so der Vorsteher der Yanomami aus Brasilien.

Goldgräber und andere Ausbeuter

Er habe den Papst um Fürsprache bei Brasiliens Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva gebeten, "um ihn zu überzeugen, die Goldgräber und andere Ausbeuter zum Rückzug zu bewegen". Die Situation der indigenen Gemeinschaften im Amazonasgebiet habe sich in letzter Zeit stark verschlechtert - der Wald würde weiter für den Bergbau abgeholzt.

Abholzung im Amazonas / © Tarcisio Schnaider (shutterstock)
Abholzung im Amazonas / © Tarcisio Schnaider ( shutterstock )

Er habe Angst, dass dieser Gemeinden, Flüsse, Gesundheit und das Überleben der Gemeinschaft ruinieren wird. "Ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft, denn die nächsten Generationen werden den Wald brauchen", so der Schamane.

Amazonas-Synode im Jahr 2019

Im Jahr 2019 hatte Papst Franziskus eigens eine Amazonas-Synode unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" einberufen. Unter anderem ging es um die ökologischen und sozialen Folgen des Raubbaus im ressourcenreichen Amazonasgebiet, die bedrohliche Lage der indigenen Völker, aber auch um neue Wege in der Seelsorge.

Nachsynodales Schreiben zur Amazonas-Synode / © Julia Steinbrecht (KNA)
Nachsynodales Schreiben zur Amazonas-Synode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In seinem nachsynodalen Schreiben "Querida Amazonia" (Geliebtes Amazonien) kritisierte der Papst die profitorientierte Ausbeutung der Umwelt und Zerstörung indigener Völker und Kulturen erneut.

Amazonas-Synode

Die Amazonassynode vom 6. bis 27. Oktober 2019 stand unter dem Thema "Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" und war eine Sonderversammlung von Bischöfen und Ordensvertretern aus Ländern der Amazonasregion im Vatikan, darunter die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen im Amazonasgebiet sowie weitere Bischöfe, mehrere Kardinäle, Ordensleute und Experten. Sie haben über seelsorgliche Fragen in der Region des Amazonasgebietes beraten.

Indigene und Geistliche beim Gottesdienst der Amazonas-Synode / © Paul Haring (KNA)
Indigene und Geistliche beim Gottesdienst der Amazonas-Synode / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA