Schavan lobt Veränderungen des Papstes

Reformen von Franziskus unumkehrbar

Papst Franziskus verändert die Kirche – und nicht allen gefällt das. Trotzdem ließen sich seine Reformen auch nach einem Ende seines Pontifikats nicht rückgängig machen, so Vatikan-Botschafterin Annette Schavan.

Papst Franziskus und Annette Schavan / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Annette Schavan / © Romano Siciliani ( KNA )

Die von Papst Franziskus in der katholischen Kirche eingeführten Veränderungen lassen sich nach Überzeugung der deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, auch nach Ende des Pontifikats nicht mehr rückgängig machen. Der Papst verändere die Kirche grundlegend, und die Wirksamkeit zeige sich schon allein daran, dass darüber gestritten werde, sagte Schavan am Freitagabend in Stuttgart. Zum fünften Jahrestag des Amtsantritts von Franziskus hatte Schavan im Patmos-Verlag ein Buch mit dem Titel "Gott, der erneuert" veröffentlicht.

Selbst diejenigen, die den Papst kritisch sähen, könnten sich im persönlichen Gespräch nicht seinem Stil und seiner Bescheidenheit entziehen, so Schavan. So sprächen auch alle Ministerpräsidenten, die Schavan als Vatikan-Botschafterin zu Audienzen begleitet, anschließend von tiefen Gesprächen mit dem Kirchenoberhaupt.

"Geist des Wandels"

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte bei der Präsentation des Buches im Haus der katholischen Kirche, Franziskus stehe ebenso wie Papst Johannes XXIII. für einen "Geist des Wandels"; Franziskus wolle die Fenster der Kirche öffnen. Dass er zudem "ein sehr grüner Papst" sei, wüssten alle spätestens seit der Veröffentlichung des Schreibens "Laudato si". Dessen Interesse an Umweltfragen sei der Grund dafür, warum die Zeit für seine Audienz deutlich überzogen worden sei, so Kretschmann.

Der Politiker rief die Kirchen weiter auf, ein "kritisches und unbequemes Korrektiv" zum Staat zu sein. Wenn die Botschaft von Gottes Heilshandeln relevant sein solle, müssten die Kirchen gesellschaftlich präsent sein. Erst Inkulturation ermögliche "Prägekraft für die Gesellschaft".


Quelle:
KNA