"Ich habe ihn gebeten, einen guten, kommunikativen und kontaktfreudigen, spirituellen und umfassend gebildeten Nachfolger zu ernennen und habe ihm auch Namen genannt", sagte Schick dem "Fränkischen Tag". Aber es sei Sache des Papstes, die Bischöfe zu ernennen. "Ich würde ihm niemals vorgreifen."
Am 1. November 2022 hatte Franziskus das vorzeitige Rücktrittsgesuch von Schick (73) angenommen. Am 12. Juli vor 25 Jahren wurde der promovierte Kirchenrechtler zum Bischof geweiht. Schick leitete von 2002 bis 2022 das Erzbistum Bamberg. Zuvor war er von 1998 an Weihbischof in Fulda.
Meinungsverschiedenheiten sind normal
Angesichts der kontroversen Diskussionen über die Gestalt der Kirche riet der emeritierte Erzbischof zur Gelassenheit. Über Fragen wie Frauen, Ehe und Sexualität oder Teilhabe aller an Leitung und Verantwortung werde auch in der Gesellschaft diskutiert. Dass es unter 70 Bischöfen in Deutschland und weltweit über 5.000 Bischöfen unterschiedliche Positionen gebe, sei verständlich und normal.
Die Bischöfe sollten sich seines Erachtens aber mehr um die eigentlichen Glaubensfragen kümmern, findet Schick. Dazu gehörten die Gottesfrage, die Bedeutung Jesu Christi heute sowie die Werte und Tugenden aus dem Evangelium.
Letztlich gehe es um das normale Leben der Menschen. Wichtig sei, dass die Bischöfe auf die "einfachen Gläubigen vor Ort" hörten. Bei ihnen sei der "Glaubenssinn der Kirche" verankert. Bei den einfachen Menschen fänden auch die Bischöfe den Heiligen Geist.