Schick zur Lage der Christen in Indonesien

Wachsende Intoleranz

Vor einer zunehmenden Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten in Indonesien hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gewarnt. Zwar gebe es in dem Land keine Christenverfolgung, dafür aber eine beunruhigende Entwicklung.

Indonesien (dpa)
Indonesien / ( dpa )

Seit rund zehn Jahren gebe es aber eine wachsende Anzahl von tödlichen und zerstörerischen Übergriffen auf Christen und kleinere Religionsgemeinschaften, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag (23.08.2013) zum Abschluss seiner achttägigen Indonesien-Reise.

Schick, der während seiner Reise mit führenden Repräsentanten der christlichen Kirchen und der Muslime in dem ostasiatischen Inselstaat zusammengetroffen war, sprach sich für eine verstärkte Erziehung zu Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung aus. Zugleich müssten die Ordnungskräfte bei Übergriffen «unverzüglich und ohne Ansehen der jeweiligen Gruppen schützend eingreifen». Die katholische Kirche Indonesiens genieße in der indonesischen Gesellschaft insgesamt ein hohes Ansehen, betonte er.

Drei Prozent Katholiken

Den Erzbischof von Jakarta und Vorsitzenden der Indonesischen Bischofskonferenz, Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, zitierte die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag mit der Einschätzung: "Bis vor Kurzem war unser Land geprägt von Harmonie, mittlerweile lassen sich jedoch auch Symptome der Disharmonie beobachten. Noch schätze ich die Situation in Indonesien als relativ gut ein, sie muss jedoch noch besser werden und kann sich leider auch zum Schlechteren entwickeln."

Rund 88 Prozent der 240 Millionen Einwohner Indonesiens sind Muslime, sechs Prozent sind Protestanten und drei Prozent Katholiken.


Quelle:
KNA , DR