Schneemassen in Bayern - Hintergrund und Ausblick

 (DR)

Gesperrte Zugstrecken, ausgefallener Unterricht und hohe Lawinengefahr: Vor allem im Süden Bayerns und in Österreich kämpfen die Menschen mit den Schneemassen. Einige Siedlungen und Gemeinden sind wegen Schnees weitgehend abgeschnitten, aber mit Lebensmitteln ausreichend versorgt. Fahrgäste der Regionalbahnen südlich von München mussten auch am Donnerstag mit gesperrten Strecken klarkommen.

Seit Tagen schneit es vor allem im Alpenraum immer wieder. Dort gilt auch für Donnerstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. In Bayern kam seit dem Wochenende ein Mensch in einer Lawine ums Leben. In Österreich starben seit dem Wochenende mindestens sieben Menschen im Schnee. Darunter waren zwei Deutsche, die am Sonntag in Vorarlberg von Lawinen verschüttet wurden. Am Mittwoch wurde ein 16 Jahre alter Deutsch-Australier vor den Augen seiner Familie beim Skifahren von einer Lawine in den Tod gerissen. Zudem starben zwei Skifahrer, die bei Stürzen im meterhohen Schnee versanken, sowie zwei junge Schneeschuhwanderer, die am Montag tot unter einem Lawinenkegel gefunden wurden. Seit Samstag werden außerdem zwei Tourengeher vermisst. Im Skigebiet Wildkogel waren am Mittwoch sechs Schüler aus Sachsen-Anhalt von einer Lawine erfasst und teils verschüttet worden, sie konnten sich alle retten.

Entwarnung gab es noch nicht: Meteorologen erwarten in Österreich weitere Schneemassen und damit eine Verschärfung der Lawinengefahr. Es müsse mit bis zu einem halben Meter Neuschnee gerechnet werden, berichtete der Wetterdienst des Senders ORF. Zu vielen Orten wurden die Zufahrtsstraßen wegen Lawinengefahr gesperrt. Dadurch sitzen auch immer mehr Touristen fest. Wie schon am Mittwoch sind die beliebten Reiseziele Obertauern, Lech, Zürs und Hallstatt weiter nicht zu erreichen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist bis mindestens Mitte nächster Woche vor allem im Alpenraum mit Schnee zu rechnen. Eine Unwetterwarnung wegen heftiger Schneefälle gilt bis Freitag. (dpa)