Schönborn und Koch koordinieren deutschsprachigen Synoden-Zirkel

Sprecher einer kleinen Gruppe

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und Berlins Erzbischof Heiner Koch koordinieren bei der Weltfamiliensynode im Vatikan die Diskussion des "deutschsprachigen Kreises", wie am Mittwoch bekannt wurde.

Erzbischof Heiner Koch / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Romano Siciliani ( KNA )

Die Mitglieder wählten Schönborn zum Moderator der Debatten. Koch wurde zum Relator gewählt und erstattet damit vor dem Synodenplenum Bericht über die Ergebnisse des hochrangig besetzten Sprachzirkels, der in den kommenden drei Wochen fast 40 Stunden über Ehe und Familie beraten wird.

Deutschspachige Gruppe mit starker Beachtung

Von ihrer Zusammensetzung her bilden die Deutschsprachigen bei der Synode eine stark beachtete Gruppe. Wie am Dienstag im Vatikan bekanntwurde, nehmen daran mindestens sechs international profilierte Kardinäle teil. Im Einzelnen sind dies neben Schönborn dem Vernehmen nach die Kurienkardinäle Walter Kasper (82), Kurt Koch (65) und Gerhard Ludwig Müller (67), sowie der Münchner Kardinal Reinhard Marx (62) und der litauische Kardinal Audrys Backis (78).

Weitere Teilnehmer sind Bischöfe und Berater aus Deutschland und Österreich sowie anderen europäischen Ländern. Bei früheren Synoden nahmen die Kardinäle Kasper, Marx, Müller und Schönborn je nach ihren Fremdsprachenkenntnissen meist an nichtdeutschen Sprachgruppen teil und brachten dort ihre Ideen ein. Insgesamt verteilen sich die Synodalen auf 13 Sprachgruppen: 4 englische, je 3 französische und italienische, 2 spanische und die deutschsprachige.

Liste mit Moderatoren und Relatoren veröffentlicht

Der Vatikan veröffentlichte auch die Liste mit den gewählten anderen Moderatoren (Diskussionsleitern) und Relatoren (Berichterstattern) der jeweiligen Gruppen. In den 13 Sprachzirkeln werden demnach sowohl konservative als auch reformfreudige Bischöfe und Kardinäle den Ton angeben.

Unter den Moderatoren der auf fünf Sprachgruppen aufgeteilten Debatten-Zirkel sind unter anderen die beiden konservativen Kurienkardinäle Robert Sarah aus Guinea (70, französisch) und George Pell aus Australien (74, englisch) sowie der ebenfalls dem konservativen Flügel zugerechnete Genueser Kardinal Angelo Bagnasco (72, italienisch).

Als aufgeschlossener für Reformen der kirchlichen Lehre gelten hingegen der Londoner Kardinal Vincent Nichols (69, englisch), die Kardinäle Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras (72, spanisch) und sein mexikanischer Amtsbruder Francisco Robles Ortega (66, spanisch) sowie der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (70), der den deutschsprachigen Zirkel leitet.

Auch unter den gewählten Berichterstattern finden sich betont konservative Vertreter wie Kurienkardinal Mauro Piacenza (71, italienisch), der Erzbischof von Louisville/USA, Joseph Kurtz (69), und sein Landsmann Erzbischof Charles Chaput (71) von Philadelphia.


Quelle:
KNA