In seiner Kolumne nimmt er Bezug auf die Feiern zum 60. Jahrestag der sogenannten Römischen Verträge, mit denen der Grundstein für die heutige EU gelegt wurde. Papst Franziskus empfängt zu diesem Anlass am Abend die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedsländer.
Die Anfangsbegeisterung der Gründerväter Europas sei heute verflogen, stellt Schönborn fest; es sei "mühsamer geworden". Populisten redeten ein baldiges Ende der EU herbei; der "Brexit" werde als "Anfang vom Ende" dargestellt. Auch das Ende des Wirtschaftsbooms, die Gefährdung der Einheit durch die Flüchtlingsfrage sowie die in Mode gekommene Kritik an der EU spielten hier mit.
Schönborn dazu: "Aber was ist die Alternative? Soll jeder wieder für sich allein wursteln? Glauben die Kritiker ernsthaft, dass Österreich alleine eine Insel der Seligen wäre?"