"Schmerz und Empörung haben mein Herz erfüllt", schrieb Kardinal Zen. Wenn die Corona-Reisesperren nicht wären, würde er nach Rom fliegen, um kniend vor der päpstlichen Residenz zu protestieren, so der 89-Jährige.
Zen sieht "frevelhafte Hände"
Auf Anweisung des vatikanischen Staatssekretariats sind im Petersdom seit dem 22. März Eucharistiefeiern einzelner Priester untersagt, für Messen in der alten lateinischen Form gelten feste Zeiten.
Zen sieht in dem Beschluss einen weiteren Beleg für die "ausufernde Macht" des Staatssekretariats. Diesen "frevelhaften Händen" müsse endlich Einhalt geboten werden, schrieb der Kardinal.
Kritiker des China-Abkommens
Zen zählt zu den profiliertesten Kritikern des vom Vatikan betriebenen Annäherungskurses gegenüber China. Vor allem das 2018 geschlossene und 2020 verlängerte Abkommen zur Ernennung von Bischöfen hält er für einen großen Fehler.
Die romtreuen Katholiken in China würden im Stich gelassen.
Kritik auch von anderen Bischöfen
Mit Blick auf das Privatmessen-Verbot im Petersdom haben sich bereits mehrere Kardinäle empört zu Wort gemeldet. Zu Wochenbeginn veröffentlichte Kardinal Robert Sarah einen Appell zur Rücknahme des Erlasses.
Er schloss sich damit Forderungen von Raymond Burke, Gerhard Ludwig Müller und Walter Brandmüller an.