Schüler protestieren gegen Anti-Islam-Kongress

Klare Aussage

Schüler aus Nordrhein-Westfalen wollen gegen den "Anti-Islamisierungskongress" der rechtsgerichteten Bewegung "pro Köln" protestieren. "Beteiligt Euch an den Massenblockaden rund um den Heumarkt", rief Julia Böhnke von der Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen rund 250 Schüler auf einem "Tag gegen Rechts" am Samstag in Köln auf.

 (DR)

Der Schülerkongress sei Teil des Widerstandes gegen rechtsextreme Hetze in der Mitte der Gesellschaft, erklärte die LandesschülerInnenvertretung (LSV) in NRW, die gemeinsam mit der DGB-Jugend zu dem Schülerkongress eingeladen hatte.

Böhnke kritisierte eine zunehmende Werbung von rechtsextremen Organisationen an Schulen. «pro Köln» verteile in regelmäßigen Abständen vor den Schulen eine Schülerzeitung mit Hetzartikeln gegen Migranten, berichtete sie. «Das wollen wir nicht», erklärte Böhnke.

Auch die Vorsitzende der DGB-Jugend Nordrhein-Westfalen, Antonia Kühn, beklagte, dass sich Rassismus in den Schulen, den Berufskollegs, in den Betrieben und in Sportvereinen immer mehr breit mache. Dagegen gelte es vorzugehen. Die Initiative «Schüler gegen rechts» rief zu Blockaden am 20. September in Köln auf.

Auch die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) rief die Schüler auf, sich an Protesten zu beteiligen. «Ihr könnt etwas tun, und Euch gegen diese braune Soße aufstellen», appellierte sie an die Schüler. «Wir wollen eine nazifreie Stadt Köln», betonte sie.

An dem so genanten «Anti-Islamisierungskongress» vom 19. bis 21. September sollen rechte Politiker aus Belgien, Frankreich, Österreich und Italien teilnehmen. Angekündigt sind unter anderen der Vorsitzende der französischen Front National, Jean Marie Le Pen, sowie Vertreter der österreichischen FPÖ und der belgischen Partei Vlaams Belang. Gegen die Veranstaltung haben Parteien, Gewerkschaften und Kirchen Proteste angekündigt.

Auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) rief zur Beteiligung am Aktionstag auf. Es müsse deutlich werden, dass Köln auf solchen Besuch keinen Wert lege, erklärte der LSVD. Lesben und Schwule stünden für ein tolerantes Köln und eine offene Gesellschaft ein.