Schüsse bei Verteidigung von Kirche im Südsudan

Streit um das Grundstück

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba ist es beim geplanten Abriss einer Kirche zu einer tödlichen Schießerei gekommen. Laut örtlichen Medien versuchten Bewaffnete, die gerichtlich angeordnete Aktion zu verhindern.

Tatort nach Schusswaffengebrauch / © Bjoern Wylezich (shutterstock)
Tatort nach Schusswaffengebrauch / © Bjoern Wylezich ( shutterstock )

Wie jetzt erst bekannt wurde, eröffneten die Bewaffnete am Dienstag das Feuer auf das Bauteam. Ein Jugendlicher sei dabei getötet worden; insgesamt vier Beteiligte, darunter Soldaten, wurden verletzt.

Offenbar ging der Bluttat ein Streit zwischen Kirchenführern und der Regierung voraus. Beide erheben laut Bericht des südsudanesischen "Catholic Radio Networks" (CRN) Anspruch auf das Stück Land, auf dem die Kirche in unmittelbarer Nähe zum Parlament gebaut wurde.  

Lage beruhigt

Bei dem Getöteten soll es sich nach Polizeiangaben um einen Studenten handeln, der von einer verirrten Kugel getroffen wurde und nach einer Operation im Krankenhaus starb. Trotz erfolgtem Kirchenabriss sei die Situation inzwischen "ruhig". Nach den flüchtigen Tätern werde weiterhin gesucht.

Katholische Kirche im Südsudan

Etwa drei Viertel der Südsudanesen sind Christen. Katholiken sind die mitgliederstärkste Kirche im Südsudan mit knapp der Hälfte aller Getauften. Die Mehrheit der Protestanten sind Anglikaner (Episcopal Church) und Presbyterianer.

Die ersten Christen im Gebiet des heutigen Südsudan gab es schon im 5. Jahrhundert im damaligen Königreich Nubien. Sie wurden allerdings durch die Ausbreitung des Islam ab 640 weitgehend zurückgedrängt.

Flagge Südsudan / © Jiri Flogel (shutterstock)
Quelle:
KNA