Aktivisten in Chile haben im Internet eine interaktive "Landkarte des kirchlichen Missbrauchs" veröffentlicht. Das "Netzwerk der Überlebenden" listet dort aktuell mehr als 230 Fälle aus den Reihen der katholischen Kirche in dem südamerikanischen Land auf. Die verzeichneten Daten stammen den Angaben zufolge unter anderem von Opfern, aus der Presse, von Behörden oder aus kirchlichen Quellen.
Website wird fortlaufend aktualisiert
Die Vorwürfe richten sich gegen 146 Priester, aber auch gegen sechs Bischöfe und die der Missbrauchsvertuschung beschuldigten Kardinäle Francisco Errazuriz (85) und Ricardo Ezzati (77). Die Initiatoren der Website wollen die Zahlen fortlaufend aktualisieren. Ähnliche Online-Projekte gibt es bereits in Italien und Polen.
Derzeit ermittelt die chilenische Justiz in rund 150 Fällen wegen Missbrauchsvorwürfen gegen Kirchenmitarbeiter, wie Medien unter Berufung auf Angaben der Staatsanwaltschaft zuletzt meldeten. Dabei gehe es um mehr als 250 mutmaßliche Opfer.