Schwedens Kardinal: Rechte der Minderheiten schützen

 (DR)

Der schwedische Kardinal Anders Arborelius hofft nach dem Rechtsruck bei den dortigen Wahlen, dass die neue Regierung "die Rechte der Minderheiten schützen wird". Auch wenn die populistische Partei der Schwedendemokraten weniger als 20 Prozent holen konnte, könnten sich auch andere Parteien deren Zielen anpassen, um Stimmen zu gewinnen, etwa mit Blick auf die Einwanderungspolitik, sagte der Bischof von Stockholm auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

So hätten die Sozialdemokraten vor der Wahl angedroht, alle konfessionellen Schulen zu schließen, um nach ihren Worten die Integration von Ausländern zu fördern, erinnerte Arborelius. "Demgegenüber ist die mehrheitlich aus Einwanderern bestehende katholische Kirche in Schweden der Überzeugung, dass eine Integration von Migranten nicht durch Abschottung geschehen kann." Etwa 80 Prozent der Katholiken in Schweden sind Einwanderer. Sie kommen hauptsächlich aus Polen, Kroatien, Lateinamerika, Syrien, dem Irak, aber auch aus Afrika.

Nach dem Wahl-Patt der beiden großen Blöcke stehen die schwedischen Parteien derweil vor einer sehr schwierigen Regierungsbildung. Durch ihr starkes Ergebnis am Sonntag verhindern die rechtspopulistischen Schwedendemokraten jede stabile Regierungsmehrheit für das rot-grüne oder das liberal-konservative Lager. Die Sozialdemokraten hatten die Wahl am Sonntag mit 28,4 Prozent, dem schlechtesten Ergebnis seit mehr als 100 Jahren, gewonnen. Die zuvor ebenfalls hoch gehandelten Schwedendemokraten landeten mit 17,6 Prozent auf Platz drei hinter den konservativen Moderaten. Dieses Ergebnis ist vorläufig, da unter anderem noch spät abgeschickte Briefwahlstimmen gezählt werden müssen. (kna/dpa/Stand 10.09.2018)