Sturm "Eberhard" setzt auch dem Kölner Dom zu

"Schwerwiegender Schaden"

Nach dem Ende von Sturmtief "Eberhard" sind die Folgen vielerorts spürbar. Umgestürzte Bäume, heruntergefallene Dachziegel oder beschädigte Autos zeugen von der Wucht des Sturms. Auch der Kölner Dom hat etwas abbekommen.

Absperrung vor dem Kölner Dom / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Absperrung vor dem Kölner Dom / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

DOMRADIO.DE: Wie hat der Kölner Dom das Sturmtief überstanden?

Matthias Deml (Pressesprecher der Dombauhütte Köln): Im Großen und Ganzen hat der Kölner Dom den Sturm Gott sei Dank sehr gut überstanden. Es sind allenfalls ganz kleine Stückchen runtergekommen, die ohnehin lose waren. Eine Glastür ist kaputt gegangen, weil die durch den Zugwind im Domladen aufgeschlagen ist.

Ansonsten sah es ganz gut aus - bis auf einen Schaden, den wir am Dom entdeckt haben, der etwas bedenklicher ist. In einer der Fialen des Nordquerhauses ist eine Querarmierung, mit der die Fiale noch einmal am Pfeiler befestigt ist, gerissen. Die Fiale steht noch, aber sie steht jetzt nicht mehr ganz sicher. Daher mussten wir den ganzen Bereich darunter - unter anderem auch die Kölner Domschatzkammer - bis auf weiteres schließen.

DOMRADIO.DE: Wie genau wird da nun vorgegangen?

Deml: Wir müssen jetzt warten bis es relativ windstill ist, um dann mit einem Steiger hochzufahren und die Fiale erst mal zu sichern. Langfristig wird der ganze Bereich eingerüstet werden müssen. Dann muss man die Fiale sicherlich in Teilen abbauen, wieder aufbauen und wieder fest im Mauerwerk verankern.

DOMRADIO.DE: Wir haben schon erfahren, dass dieser Schaden erst etwas später entdeckt wurde. Könnte es sein, dass noch mehr Schäden entdeckt werden?

Deml: Ich denke im Wesentlichen wird nichts mehr großartig auftauchen, was nicht gesehen worden ist. Wir haben hundert Mitarbeiter, die ihre Augen offen halten. Dann wird sowas relativ schnell entdeckt.

DOMRADIO.DE: Was für Maßnahmen ergreifen Sie allgemein zum Schutz vor Sturmschäden.

Deml: Es ist natürlich so, dass wir, wenn Unwetter drohen, die Wetterlage beobachten. Es gibt eine eigene Wetterstation auf dem Kölner Dom. Sobald hier Windstärken über neun gemessen werden, wird der ganze Bereich im Westen des Domes großzügig von den Mitarbeitern des Domes abgesperrt.

Am Sonntag waren die Winde so stark, dass wir uns gegen 16 Uhr veranlasst fühlten, auch den ganzen Dom-Innenraum zu sperren. Da sind am Sonntag tatsächlich die Abendmessen ausgefallen.

Das Interview führte Julia Reck.


Sturmschaden am Dom / © N.N. (Dombauhütte Köln)