Sie retten Leben auf dem Mittelmeer: Die Seenotrettungsorganisation MOAS hat jetzt eine Zwischenbilanz gezogen und ist nach eigenen Angaben in den letzten drei Jahren mehr als 40.000 Menschen zu Hilfe gekommen.
Weniger denn je könne man sich erlauben, die Hilfsoperationen zu unterbrechen, sagte "Migrants Offshore Aid Station"-Mitgründerin Regina Catrambone. Während die einen darüber diskutierten, wie man den Migrantenzustrom beenden könne, riskierten andere ihr Leben auf See.
Umstrittener Verhaltenskodex
Such- und Bergungsoperationen im Mittelmeer seien nicht die Lösung für die gegenwärtige Massenmigration, hieß es in einer Mitteilung der Organisation. Solange es Menschen gebe, die so verzweifelt seien, dass sie den Tod bei der Überfahrt in Kauf nähmen, werde MOAS sein Engagement fortsetzen.
Die Organisation begründete nochmals ihre Entscheidung, den unter Seenotrettern umstrittenen Verhaltenskodex der italienischen Regierung zu unterzeichnen. MOAS-Gründer Christopher Catrambone sprach von einem Zeichen der "Solidarität mit der italienischen Regierung und dem italienischen Volk". Diese seien die einzigen in Europa, die durch die Aufnahme der Geretteten den privaten Seenotrettern ihre humanitäre Mission ermöglichten.
Unterstützung aus dem Erzbistum Köln
Das Erzbistum Köln und Rainer Maria Kardinal Woelki sind seit geraumer Zeit eng mit der Hilfsorganisation verbunden und unterstützen diese finanziell. Zu seinem 60. Geburtstag im vergangenen Jahr rief Woelki dazu auf, statt Geschenke für ihn Spenden an MOAS bereitzustellen.
Bereits im Jahr 2015 protestierte der Kölner Erzbischof mit der Aktion "23.000 Glockenschläge" dagegen, dass Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Die bei dem Solidaritätsabend eingesammelte Spendensumme von 250.000 Euro kam ebenfalls der Seenotrettungsorganisation zugute.