Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den Muslimen zum bevorstehenden Fastenmonat Ramadan Grüße und Segenswünsche übermittelt.
In einem am Dienstag in Hannover veröffentlichten Schreiben äußerte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, den Wunsch, "dass Sie sich auch in diesen schwierigen Zeiten von der Gnade Gottes geleitet wissen". Der Ramadan dauert nach dem muslimischen Kalender in diesem Jahr vom 23. April bis zum 23. Mai.
Gemeinschaftliche religiöse Praxis
Unter Hinweis auf die zeitliche Nähe zwischen dem christlichen Osterfest und dem Ramadan unterstrich Bedford-Strohm eine "elementare Gemeinsamkeit" - "bei allen bestehenden Unterschieden" -, dass die Zusammenkunft mit anderen im Gebet und die gemeinschaftliche religiöse Praxis Grundbedürfnisse seien, "die Christinnen und Christen mit Musliminnen und Muslimen verbinden".
Da durch die Corona-Pandemie derzeit keine Veranstaltungen in Gotteshäusern stattfinden könnten, werde es auch im Ramadan nicht möglich sein, zum gemeinsamen Gebet in der Moschee zusammenzukommen, so der Ratsvorsitzende. Auch könne es in diesem Jahr nicht zu direkten Begegnungen von Christen und Muslimen in dem Fastenmonat kommen.
"Wir halten auch zusammen"
Er fügte hinzu: "Wir halten Abstand, aber wir halten auch zusammen. Das muss für den Dialog und das Miteinander von Menschen christlichen und islamischen Glaubens genauso gelten wie für die Gesellschaft insgesamt." Denn Krisenzeiten seien auch "Bewährungsproben für unsere ethischen und religiösen Grundüberzeugungen", so Bedford-Strohm.