Das Dach des Kölner Doms steht noch. Gott sei Dank! Bei der Kathedrale Notre-Dame in Paris sieht das leider ganz anders aus. Doch die abgebrannte Kirche im Herzen Europas soll wieder aufgebaut werden. Größer und schöner - und möglichst schnell, so hat es der französische Präsident versprochen. Der Wunsch nach dem Wiederaufbau der Kirche war schon da, bevor der schreckliche Brand überhaupt gelöscht war. Aus Paris und Frankreich, ja aus Europa und der ganzen Welt, kamen Hilfszusagen.
Für mich ist diese weltweite Verbundenheit und Solidarität ein starkes Zeichen. Das christliche Erbe ist eben nicht ausgelöscht – nicht total verschwunden. Überall auf der Welt haben die Menschen erkannt, dass hier nicht nur ein Weltkulturerbe, sondern eben auch ein Gotteshaus brannte. Das Kreuz, dass schon am Morgen danach über den noch rauchenden Trümmerresten im Sonnenlicht aufstrahlte, zeigt, es geht um mehr als ein Denkmal und um mehr als kostbare Kunstwerke. Das Kreuz steht für Kreuz und Leid. Für den brutalen Tod Jesu am Kreuz damals in Jerusalem. Aber das Kreuz ist auch ein Zeichen der Hoffnung und zeigt: Gottes Liebe ist stärker als der Tod. Wenn Jesus lebt, dann dürfen auch wir auf ein ewiges Leben an seiner Seite hoffen. Eine wunderbare österliche Botschaft. Diese Frohe Botschaft macht uns Mut und schenkt uns neues Leben. Ja, es ist gut und richtig, dass Notre-Dame wieder aufgebaut wird. Aber es ist viel wichtiger, dass wir alle gemeinsam lebendige Steine sind, die Gottes Haus Tag für Tag neu aufbauen.
Ihr Ingo Brüggenjürgen
DOMRADIO.DE Chefredakteur