Ich musste echt ein bisschen googeln, weil ich nicht viel über die heutigen Heiligen weiß. Und bei Andreas kamen halt ein paar Vorschläge wie Andreas Gabalier, Andreas Bourani und Andreas Scheuer. Da ich aber weder tolle Sänger noch den geschäftsführenden Verkehrsminister gesucht habe, musste ich schon den offiziellen vietnamesischen Namen eingeben. Andreas Dung-Lac. Er steht, glaube ich, stellvertretend für die vielen Millionen verfolgten und getöteten Christen weltweit und durch die Jahrhunderte hinweg.
Andreas hatte durch einen Katecheten den katholischen Glauben kennengelernt und hat dann Theologie studiert. Er ist 1823 zum Priester geweiht worden. In der Christenverfolgung unter dem damaligen Kaiser ist er mehrfach gefangen genommen worden. Er wurde aber durch Lösegeldzahlungen seiner Gemeindemitglieder immer wieder freigelassen, aber am Ende, 1839, doch getötet. Er hätte sich retten können, wenn er still im Untergrund geblieben wäre, nicht mehr öffentlich Gottesdienst gefeiert und die Sakramente gespendet hätte.
Das hat sich über die Jahrhunderte nie geändert. Immer wieder sind Christen in den vielfältigen Verfolgungen ihrem Glauben an Jesus Christus treu geblieben und haben lieber den Tod auf sich genommen, als ihrem Glauben untreu zu werden. Mit weiteren 116 vietnamesischen Märtyrern wurde er 1988 heiliggesprochen.
Gerne gebe ich zu, dass ich nie wüsste, ob ich das könnte, so sehr für meinen Glauben einzustehen. Ich war damals schon sehr verärgert und wütend, weil ich in der damaligen DDR als Katholikin nicht zur Jugendweihe gegangen bin, dadurch nicht ins Gymnasium durfte und daraus resultierend nicht studieren konnte. Aber es ging doch nie um Leib und Leben. Ich weiß also, wahrscheinlich genau wie Sie, auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn...
Vielleicht macht es uns von daher sensibler, wenn wir von heutigen Verfolgungen von Christen weltweit hören und lesen und verstehen. Und wenn viele der Verfolgten dann zur Flucht gezwungen sind, um Leib und Leben und die Familie zu retten. Bleiben wir wach für die vielfältigen Nöte unserer verfolgten Schwestern und Brüder im Glauben.