Seit 20 Jahren Queer-Gottesdienste in München

Jubiläum mit Kardinal Marx

Seit 20 Jahren feiern queere Menschen und ihre Freunde einmal im Monat in München Gottesdienst. Zum Jubiläum am 13. März hat sich nun Kardinal Reinhard Marx angesagt, wie das Erzbistum München und Freising bestätigte.

Ein homosexuelles Paar in eine Gottesdienst / © Harald Oppitz (KNA)
Ein homosexuelles Paar in eine Gottesdienst / © Harald Oppitz ( KNA )

Queer ist ein Oberbegriff für Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität nicht heterosexuellen Vorstellungen entspricht.

Kardinal Reinhard Marx predigt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx predigt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Am Montag hatten sich 125 katholische Menschen - darunter viele Kirchenmitarbeitende - öffentlich als queer geoutet. Mehrere Bischöfe und Generalvikare hatten daraufhin betont, das Arbeitsrecht müsse bei der "Bewertung der verschiedenen Lebensformen" weiterentwickelt werden.

Reform von kirchlichem Arbeitsrecht?

Niemand dürfe länger Angst haben, deshalb die Kündigung zu erhalten. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße zum Beispiel betonte: "Eine Kirche, in der man sich wegen seiner sexuellen Orientierung verstecken muss, kann nach meinem Dafürhalten nicht im Sinne Jesu sein."

Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz hatte der Aachener Bischof Helmut Dieser die Initiative begrüßt.

Helmut Dieser, Bischof von Aachen, 2020 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Helmut Dieser, Bischof von Aachen, 2020 / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Sie sei ein Zeichen dafür, dass man daran arbeite, dass ein Klima der Angstfreiheit in der Kirche herrschen und entstehen müsse: "Niemand darf wegen seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert oder abgewertet oder kriminalisiert werden."

Katholische Verbände solidarisieren sich mit katholischer queerer Initiative

Rund 20 katholische Verbände und Organisationen solidarisieren sich mit queeren Katholikinnen und Katholiken. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen", heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Anlass sind Äußerungen der Betroffenen zu ihrer Sexualität beziehungsweise ihrer Geschlechteridentität im Rahmen einer bundesweiten Kampagne.

Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol ( shutterstock )
Quelle:
KNA