Bei zahlreichen Angriffen der Terrormiliz ADF sind nach Angaben der Vereinten Nationen im zentralafrikanischen Kongo in diesem Jahr schon fast 200 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende seien verletzt und 40 000 in den Provinzen Nordkivu und Ituri vertrieben worden, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Schon vorher lebten in der Region rund 100 000 Vertriebene.
Die Organisation ist alarmiert über den Anstieg der Attacken. Die Vertriebenen hätten kaum Schutz, Essen, Wasser oder Medikamente. Angesichts der Corona-Pandemie und der neuen Fälle der gefährlichen Krankheit Ebola in der Region sei das besonders gefährlich.
Die ADF gilt als Ableger der Terrororganisation Islamischer Staat. Sie ist seit Ende der 90er Jahre in Uganda und im Kongo aktiv. Die ADF hat nach Angaben von Bewohnern 2020 bereits mindestens 465 Menschen in der Region umgebracht.
Kämpfer hätten seit Anfang des Jahres 25 Dörfer überfallen, Häuser in Brand gesteckt und Menschen entführt, sagte der UNHCR-Sprecher Babar Baloch. Die ADF und andere Rebellengruppen suchten nach Essen und Medikamenten und wollten sich nach Angaben der Bewohner dafür rächen, dass Bewohner Positionen der Rebellen an das Militär verrieten. (dpa)