Fornasini (1915-1944) war am 13. Oktober 1944 von einem deutschen Offizier aus nächster Nähe erschossen worden. Der Geistliche hatte den Mann beschuldigt, am Massaker von Marzabotto beteiligt gewesen zu sein, das als eines der schlimmsten deutschen Kriegsverbrechen in Italien gilt.
Im antifaschistischen Widerstand aktiv
Fornasini, 1942 zum Priester geweiht, hatte sich nach der Absetzung Benito Mussolinis dem antifaschistischen Widerstand um Partisanen der "Stella Rossa" angeschlossen. Dabei soll er eine Reihe von Gemeindemitgliedern vor den deutschen Besatzern in Sicherheit gebracht haben. Mit der Anerkennung des Martyriums steht einer Seligsprechung Fornasinis nichts mehr im Wege. Den Prozess zur Seligsprechung hatte Bolognas Kardinal Giacomo Biffi 1998 begonnen.
In den Tagen des 29. September bis 1. Oktober 1944 hatten Einheiten von SS und deutscher Wehrmacht in der Region um das Apennin-Dorf Marzabotto bei Bologna über 770 Zivilisten, vor allem alte Männer, Frauen und Kinder getötet. 213 Opfer waren jünger als 13 Jahre. Die Kriegsverbrechen belasteten das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien lange Zeit schwer.