Ana Lalic hatte sich Berichten (Donnerstag) zufolge einem Bürgerprotest angeschlossen und sich gegen den geplanten Bau einer serbisch-orthodoxen Kirche in Novi Sad ausgesprochen, der zweitgrößten Stadt des Landes. Das Gotteshaus soll bei einem beliebten Badeort am Ufer der Donau entstehen.
Drohungen und Hassbotschaften
Den Berichten zufolge erfuhr die Reporterin des Portals "nova.rs" nicht nur Drohungen durch regierungsnahe Boulevardzeitungen und die Hassbotschaften Unbekannter. Auch Politiker hätten Lalic kritisiert, berichtet der Sender "Slobodna Evropa". "Sie behandelt unsere Kirchen und Tempel wie Tabakläden", wird Verteidigungsminister Milos Vucevic zitiert.
Für Lalic kommt die Kritik jedoch wenig überraschend. Ihr zufolge ist Religion ein Thema, auf das in Serbien "Rechte und Nationalisten genauso empfindlich reagieren wie die Regierungspartei". Die serbisch-orthodoxe Kirche ist die größte Glaubensgemeinschaft des EU-Beitrittslandes; ihr gehören 85 Prozent der Serben an. Katholiken (5 Prozent) und Muslime (3 Prozent) sind Minderheiten.