Gegen Vertuschung, für Aufklärung und für die Umsetzung der Empfehlungen der Studie im Bistum Limburg setzt sich ein umfangreiches Projekt der Diözese ein, das auf Initiative des Diözesansynodalrates geplant und den Mandatsträgern von Dr. Wolfgang Pax, dem Bischofsvikar für die Synodalen Gremien, vorgestellt wurde. Mit dem Projekt leistet das Bistum einen Beitrag, damit Kinder und Jugendliche in der Diözese sicher leben und ihren Glauben entfalten können. Sexualisierte Gewalt an Kindern und Schutzbefohlenen verkehrt die christliche Botschaft in ihr Gegenteil und sei daher mit der Heilssendung der Kirche unvereinbar.
Die Aufarbeitung erfolgt im Bistum Limburg in insgesamt acht Teilprojekten (siehe Download): Neben einer bereits in Auftrag gegebenen unabhängigen Untersuchung aller Personalakten durch externe Fachleute will das Bistum die Aus- und Weiterbildung von Seelsorgern in der Diözese überarbeiten, deren Begleitung mit Personalführungskonzepten verbessern, sowie die Informationsabläufe innerhalb des Bistums und die Öffentlichkeitsarbeit des Bistums überprüfen.
Darüber hinaus wird sich das Bistum mit den systemischen Faktoren, die Missbrauch in der katholischen Kirche begünstigen, beschäftigen: Klerikale Machtstrukturen müssten aufgebrochen, die Rolle der Frau in der Kirche gestärkt und die Auseinandersetzung mit der katholischen Sexualmoral forciert werden. In diesem Kontext soll auch eine Neubewertung von Homosexualität erfolgen. Zudem werden kirchenrechtliche Konsequenzen und eine Gewaltenteilung diskutiert. Nach der personellen Besetzung haben die Teilprojektgruppen bis Juni 2020 Zeit, konkrete Maßnahmen und Schritte zu entwickeln. Anschließend erfolgt die Umsetzung. (Quelle: Bistum Limburg)