Wie die "Westfälischen Nachrichten" auf ihrer Internetseite berichteten, bewegte sich der Protestzug zunächst von der Lambertikirche bis zum Bischofssitz am Domplatz. Dort habe sich der stellvertretende Generalvikar des Bistums Münster, Jochen Reidegeld, den Demonstrantinnen gestellt.
Rede von Generalvikar mit Buhrufen begleitet
Reidegeld betonte den Angaben zufolge, es gebe Forderungen, die schnell umgesetzt werden sollten - dies gelte aber nicht bei den Punkten "Diakonat für Frauen" und "Priesteramt für Frauen". Einige der Anwesenden hätten dies mit Buhrufen und Pfiffen quittiert. In Sprechchören sei die Kirche zum "Handeln" aufgefordert worden. Die Abschlusskundgebung fand an der Lambertikirche statt.
Vom Bistum Münster ausgehend hatte die im Mai gegründete Initiative Maria 2.0 bundesweit Unterstützerinnen gefunden. Sie fordern Gleichberechtigung und eine umfassende Aufarbeitung der Fälle sexueller Gewalt in der Kirche. Für Schlagzeilen und Diskussionen sorgte Mitte Mai ein einwöchiger "Kirchenstreik", bei dem die Initiatorinnen dazu aufriefen, eine Woche lang keine Kirche zu betreten und ehrenamtliche Dienste ruhen zu lassen.
Eigenes Forum für Frauen in der Kirche
Am Freitag gaben die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bekannt, dass zur Vorbereitung des geplanten innerkirchlichen Reformdialogs ein eigenes Forum "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" eingerichtet wird. Die Leitung übernimmt der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.