Das gab der Ökonom des Zisterzienserpriorats Neuzelle, Pater Kilian Müller, bei einem Besuch von Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) im österreichischen Kloster Heiligenkreuz bekannt. Die Abtei im Wienerwald ist das Mutterkloster des Priorats, das 2018 auf Initiative des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt in Neuzelle gegründet wurde.
Sozialen Raum in Arbeit einbeziehen
Bilbao wurde 2012 mit dem Kunstpreis Berlin und 2014 mit dem "Global Award for Sustainable Architecture" ausgezeichnet. "Der soziale Aspekt spielt bei ihr eine Rolle, sie lässt sich besonders auf die Nutzer und die Umgebung ihrer Bauwerke ein", erklärte Müller, der auch Sprecher des Priorats ist.
Die Zisterzienser wünschten sich von ihr eine "zeitgemäße Übersetzung" der Traditionen ihres Ordens. Auch Schüle betonte, dass die Architektin auf eine breite Beteiligung Wert lege und den sozialen Raum in ihre Arbeit einbeziehe.
Treffen mit dem Abt von Heiligenkreuz
Während ihres Besuchs in Heiligenkreuz traf die Ministerin auch mit dem Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, zusammen. Dabei betonte Schüle, dass ihr der gelebte Glaube der Mönche wichtig sei. "Beim Neubau des Klosters nur tourismuspolitisch zu argumentieren, halte ich für falsch", so Schüle. "Sie sind kein Disneyland für uns."
Den Neubau des Klosters auf einem ehemaligen Grundstück der DDR-Staatssicherheit im zehn Kilometer von Neuzelle entfernten Ortsteil Treppeln würdigte Schüle als "Versöhnungsgeschichte". Dass die Mönche die Spuren der Stasi aufbrächen, sei auch für sie "als Ostdeutsche besonders".